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Massentierhaltung stoppen - ist Vegetarismus die Antwort?!


Warum Vegetarier besser sind - und Fleisch trotzdem bleiben muss!!

19.01.2015Lesedauer: 3 Min.
Vergrößern des BildesQuelle: Joan Vicent Cantó Roig/Getty Images
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Die Themen aus unserer Kategorie "Let’s change the world" haben gemeinsam, dass die Welt ein bisschen besser wäre, wenn mehr Menschen daran denken würden. Heute: Massentierhaltung sollte gestoppt werden, aber wäre die Welt wirklich besser, wenn alle Menschen auf Fleisch verzichten?

Negativbeispiele für die Praktiken der Tierzuchtindustrie gibt es zuhauf. "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer beispielsweise verdirbt selbst dem größten Fleischesser zumindest kurzzeitig die Lust auf Hühnersuppe, Schweinebraten und Rindersteak. In dem Buch geht es um die qualvolle Massenfolter von „Nutztieren”, deren Fleisch günstig produziert werden muss, um sich zu lohnen.

Missstände in der Massentierhaltung

Einen Einblick in die Vorgehensweisen der deutschen Zuchtindustrie gibt die ZDF-Dokumentation „Unser täglich Tier“. Aber Vorsicht: Die Reportage spart auch verstörende Details nicht aus und ist nichts für schwache Nerven!

Um nur ein paar der deutschlandweit verbreiteten Missstände aufzuzählen:

  • Sexing: Männliche Küken legen keine Eier und sind in vielen Züchtungen nicht zur Mast geeignet. Bei der Zucht von Legehennen gelten sie als bloßes Abfallprodukt. Jährlich landen viele Millionen männlicher Küken daher kurz nach ihrer Geburt im Schredder. Respekt vor dem Leben? Fehlanzeige!
  • Turbomästung: Glücklich schätzen können sich Hähnchen, die zur Mast bestimmt sind und immerhin ein paar Wochen am Leben bleiben dürfen, trotzdem nicht. Auf engstem Raum fristen die Tiere ihr Dasein. Bei einigen Züchtungen wird die Brust der Tiere so schwer, dass sie kaum noch stehen können. Alleine durch Stress und Krankheiten sterben jährlich Millionen Hühner. Schweine werden unter vergleichbaren Bedingungen gezüchtet. Für ein ausgewachsenes Schwein etwa sieht der Gesetzgeber einen Lebensraum von nur 75cm² vor.
  • Leid und Tod am Fließband: Um sich die Dimensionen klarzumachen: In einem modernen Schlachthof werden täglich mehrere zehntausend Schweine getötet. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Tiere bei ihrer Tötung wahrnehmungs- und empfindungslos sein müssen. Garantieren kann das aber kaum ein Schlachthof. Übrigens: Selbst die „humanen“ Betäubungsmethoden gehen mit Erstickungsgefühlen bei den Tieren einher.

Du meinst, es sollte verboten sein, Tieren solches Leid zuzufügen? Ist es auch – das steht klipp und klar im Tierschutzgesetz. „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ (Tierschutzgesetz §1) Der Renditewahn der Industrie kann wohl kaum als „vernünftiger Grund“ gelten. Geduldet werden die grausamen Zustände dennoch.

Kompletter Fleischverzicht als einzige Alternative? Die Folgen:

  • Bei all dem Leid der Tiere: Sähe denn eine Welt besser aus, in der Menschen ganz auf Fleisch verzichten? Einige Folgen eines globalen Vegetarismus:
  • Landflächen: Rinder, Schafe und Ziegen grasen seit Jahrtausenden auf oft kargen Landflächen, auf denen Landwirtschaft mit Ackerbau unmöglich wäre. Diese werden durch Tierhaltung in Fleisch und Milch umgewandelt. Ohne Tierhaltung wären sie nicht nutzbar und würden in der Herstellung von Lebensmitteln fehlen.
  • Getreideanbau: Der intensive Anbau von Getreide und die Kultivierung durch Saatgut richtet an der Natur wesentlich mehr Schaden an als das kontrollierte Abgrasen solcher Landschaften
  • Tierische Produkte: In einer Welt ohne Fleisch würden tierische Abfallprodukte wegfallen. Wolle, Häute für Kleidung aber auch Mist als Dünger für die Landwirtschaft würden fehlen. Und auf die Landwirtschaft wäre die vegetarische Menschheit mehr als je zuvor angewiesen.
  • Existenzgrundlage: Rund eine Milliarde Menschen ist auf die Bewirtschaftung mit Vieh angewiesen. Arme Regionen wären von den Folgen eines globalen Fleischverzichts existenziell bedroht - ihre einzige Einkommensquelle wäre vernichtet.

Nicht vom einen ins andere Extrem schwenken

Eine Welt ohne Fleischkonsum wäre möglich, würde aber große neue Probleme aufwerfen. Weniger und bewusster Fleisch zu essen ist wohl die einzige Lösung, um den Quälereien der Massentierhaltung sowie der damit verbundenen Umweltbelastung durch massenhaften Ausstoß von Stickstoff, CO2 und Methan entgegenzuwirken. Bioprodukte und Artikel mit Tierschutzplaketten mögen teurer sein, doch die Investition erspart Tieren unnötige Grausamkeiten. Das leuchtet sogar den besonders fleischhungrigen Amerikanern so langsam ein: In den USA gibt es zum Beispiel immer mehr „Weekday Vegetarians”, die an einem oder mehreren Wochentagen Fleisch komplett vom Speiseplan streichen.

Eine bewusstere Ernährungsweise ist dringend erforderlich, um die Zustände in der Massentierhaltung zu ändern!!

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