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Regeln befolgt? Roboter kontrollieren Bürger in Singapur


"Vermitteln Gefühl von Unsicherheit"
Regeln befolgt? Kontrollroboter ermahnen Bürger in Singapur

Von t-online, mbo

Aktualisiert am 06.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Roboter auf Patrouille: Die Maschinen sollen auf Singapurs Straßen die Einhaltung von Regeln und Gesetzen überprüfen. (Quelle: Glomex)
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Die Regierung von Singapur lässt jetzt den Roboter "Xavier" Streife fahren. Der ermahnt die Bürger zur Einhaltung von Verordnungen. Aktivisten üben Kritik.

Das Innenministerium in Singapur macht derzeit eine dreiwöchige Probephase mit Hightech-Robotern als Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Die Geräte namens "Xavier" wurden zu diesem Zweck von der HTX Home Team Science and Technology Agency entwickelt. Wie gehen die Roboter dabei vor und wie denken die in Singapur lebenden Menschen darüber?

Der mit sieben Kameras und vier Reifen ausgestattete Roboter "Xavier" unterstützt die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und wird damit selbst zu einem. Er patrouilliert und ermahnt die Bürger, wenn sie sich nicht an die Verordnungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Gesundheit – etwa was Abstands- und Hygieneregeln in Bezug auf die Corona-Pandemie angeht – halten.

"Xavier" bombardiert mit Warnsignalen

Spürt er unerwünschtes Verhalten, wie Rauchen in Verbotszonen, untersagten Straßenhandel, Falschparken oder eine Ansammlung von mehr als fünf Personen auf, so werden die "Ertappten" mit "Warnsignalen bombardiert", berichten der "Guardian" und "Euronews". Weitere Einblicke in das Vorgehen der Roboter erhalten Sie oben im Video oder hier.

"Bitte halten Sie einen Meter Abstand", mahnt er beispielsweise in einer Fußgängerzone, in Wohnsiedlungen und in Einkaufszentren. Oder etwa: "Bitte beschränken Sie sich auf fünf Personen in einer Gruppe." Auch daran, den Müll in den Mülleimer zu werfen, erinnert "Xavier", denn alles andere sei ein "Delikt", auch das erklärt der Roboter.

"Ich denke, aus einer Sicherheitsperspektive betrachtet, ist es gut. Also um für Sicherheit in der Gesellschaft zu sorgen. Wenn etwas passiert, hat man Beweismaterial zur Rückverfolgung", erklärt ein Bürger im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. Bei "Xavier" sei das laut der singapurischen Regierung allerdings nicht der Fall, seine Aufnahmen seien vor Gericht nämlich nicht zulässig.

"Menschen müssen darauf achten, was sie sagen und tun"

Aktivisten sehen dennoch die Privatsphäre der Bürger gefährdet. Es sei ein weiteres Mittel der Überwachung, das Menschen das Gefühl gebe, "dass es nicht sicher ist, bestimmte Ansichten zu äußern oder sich auf bestimmte Art und Weise zu verhalten", sagte die Digital-Rights-Aktivistin Lee Yi Ting zu AFP. Sie erklärte weiter: "Ich denke, das alles trägt zu dem Gefühl bei, dass die Menschen in Singapur viel stärker als in anderen Ländern darauf achten müssen, was sie sagen und was sie tun."

Bürger hätten nur wenig Kontrolle darüber, was mit den gesammelten Daten geschieht, merkten Kritiker an. Auch die in Deutschland lebende und aus Singapur stammende Anwältin für Datenschutz, Indulekshmi Rajeswari, erklärte AFP: "Es gibt keine datenschutzrechtlichen Beschränkungen für das, was die Regierung tun kann oder nicht tun kann."

Singapur ist ausgestattet mit unzähligen Überwachungskameras. Bei 5,5 Millionen Einwohnern kommt der Stadtstaat auf 90.000 Polizeikameras. Diese sollen sich bis 2030 verdoppeln. Zudem gab es bereits Versuche Laternenpfähle mit Gesichtserkennungstechnologien auszustatten, diese könnte in Zukunft in der ganzen Stadt installiert werden. Hinzukam nun eben der Probelauf mit Roboter "Xavier".

Verwendete Quellen
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