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Österreicher eskalieren in Italien: "Invasion der Barbaren" in Lignano


"Lignano vergewaltigt und geschändet”
"Invasion der Barbaren": Österreicher eskalieren in Italien

Von t-online, ivi

Aktualisiert am 09.06.2025 - 16:55 UhrLesedauer: 3 Min.
Strand voller feiernder Menschen (Symbolbild): Chaotisches Pfingstwochenende in Lignano alarmiert Italien.Vergrößern des Bildes
Strand voller feiernder Menschen (Symbolbild): Chaotisches Pfingstwochenende in Lignano alarmiert Italien. (Quelle: imageBROKER/Erich Geduldig/imago-images-bilder)
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Feiern, grölen, schlafen auf der Straße: Lignano erlebt erneut ein Pfingstwochenende im Ausnahmezustand – dank österreichischer Partytouristen.

Tausende junge Menschen, darunter rund 20.000 Österreicherinnen und Österreicher, haben am Pfingstwochenende wieder die italienische Badeortschaft Lignano Sabbiadoro gestürmt. Unter dem Motto "Tutto Gas" wurde tagelang gefeiert. Die Folge: mehrere verletzte Personen, Festnahmen, zugemüllte Straßen und wütende Reaktionen der Anwohner. Die Polizei zieht eine kritische Bilanz.

Während die ersten beiden Partynächte verhältnismäßig ruhig verliefen, eskalierte in der Nacht auf Pfingstmontag die Situation. Laut "Kleiner Zeitung" kam es zu mehreren Körperverletzungen. Vier Österreicher wurden festgenommen. Drei von ihnen kamen rasch wieder frei. Ein Mann widersetzte sich jedoch heftig der Festnahme und verweigerte die Angabe seiner Personalien. Ein österreichischer Beamter, der zur Unterstützung in Lignano im Einsatz war, erzählte, die Person sei "komplett eskaliert".

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17-Jährige stürzt drei Meter in die Tiefe

Ebenfalls in der Nacht kam es zu einem schweren Unfall. Eine 17-jährige Österreicherin stürzte von einem Garagendach rund drei Meter in die Tiefe. Sie erlitt unter anderem einen Beckenbruch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht. Das Mädchen war nicht direkt als Partytouristin in Lignano, sondern machte Urlaub im nahe gelegenen Bibione. Sie war offenbar nur für einen Abend mit Freunden nach Lignano gereist.

Die Polizei meldete sechs Personen, die wegen Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Weitere 15 Menschen mussten wegen anderer gesundheitlicher Probleme medizinisch behandelt werden. Bereits in der Nacht auf Pfingstsonntag lagen junge Leute betrunken auf der Straße oder schliefen vor Wohnhäusern ein.

Regeln missachtet, Strand gestürmt

Trotz zahlreicher Auflagen kam es immer wieder zu Regelverstößen. Musik durfte nur bis 1 Uhr nachts gespielt werden, Glasflaschen, Dosen und Alkohol auf offener Straße waren verboten. Auch das Übernachten in Schlafsäcken und Zelten war untersagt. Dennoch wurde der Strand in der Nacht auf Montag gestürmt.

Nach Schließung der Lokale gegen 2 Uhr ging die Party auf den Straßen weiter. Jugendliche schalteten Lautsprecher ein, sangen, schrien und tranken. Brunnen und Blumenbeete wurden als Müllablagen genutzt, Plastikmüll türmte sich unter Laternen. In den frühen Morgenstunden tauchten gestohlene Einkaufswagen in den Straßen von Sabbiadoro auf. Trotz Verbots übernachteten mehrere Touristen am Strand.

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"Invasion der Barbaren": Italien ist entsetzt

In sozialen Medien ist von einer "Invasion der Barbaren" die Rede. Die Obere Adria zählt zu den beliebtesten Reisezielen für Österreicher und Deutsche. 2024 zählte man dort über 27 Millionen Urlauber. Doch die Kritik am Party-Tourismus in Lignano wird immer lauter.

"Zu welchem Preis müssen sich die Geschäftsleute, die Einwohner, die Arbeitnehmer und vor allem die anderen Touristen das alles gefallen lassen? Wir erleben zu Pfingsten drei Tage, in denen Lignano misshandelt, vergewaltigt und geschändet wird. Ist dies der Tourismus, den wir brauchen?”, fragte sich die lokale Tageszeitung "Il Friuli".

Das Blatt "UdineToday" kommentierte: "Die lange Nacht der Exzesse: Lignano hat ein weiteres Pfingstwochenende überlebt."

Ansturm Tausender junger Österreicher "ausgeartet"

Das Blatt "Trieste Cafe" schrieb: "Ein Pfingsten zum Vergessen: Lignano erwacht inmitten des Mülls. Die Bilder zeichnen eine besorgniserregende Situation: Das völlige Fehlen von Respekt vor dem Ort, vor der ansässigen Bevölkerung und vor der touristischen Berufung der Stadt. Ein wahrer Anblick des Verfalls, der im Widerspruch zu dem gepflegten und einladenden Image steht, das Lignano den Bürgern und Besuchern bieten möchte."

Lignanos Bürgermeisterin Laura Giorgi kritisierte die Entwicklung der vergangenen Jahre scharf. Die Pfingstfeiern mit Tausenden Jugendlichen aus Österreich seien "ausgeartet". Es brauche eine enge Zusammenarbeit von Gemeinde, Polizei und Gesundheitssystem, um dem Problem zu begegnen und das Ansehen Lignanos zu schützen.

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