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Helgoland: Notfall auf Nordsee-Fähre – Gaffer steigen über Patientin


"Eine riesige Sauerei"
Notfall auf Nordseefähre – Gaffer steigen über Patientin

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 16.07.2025 - 17:08 UhrLesedauer: 2 Min.
Fahrgastschiff "Funny Girl"Vergrößern des Bildes
Die "Funny Girl": Die Fähre bringt Urlauber auf Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland. (Quelle: Christian Charisius/dpa/dpa-bilder)
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Auf einer Fähre nach Helgoland kommt es zu einem dramatischen Rettungseinsatz. Ein Hubschrauber muss landen – und dann stören Gaffer massiv.

Nach einem Notfalleinsatz auf einer Nordseefähre herrscht Empörung über das Verhalten mancher Passagiere. Ort des Geschehens war die MS "Funny Girl", die sich am Montag gerade auf dem Weg von Büsum in Schleswig-Holstein nach Helgoland befand.

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Auf der Fahrt zu Deutschlands einziger Hochseeinsel brach eine Frau plötzlich zusammen. Mehrere Fahrgäste an Bord bekamen die Szene mit. Ein Rettungsdienstmitarbeiter im Urlaub sowie mehrere Krankenschwestern, die zufällig an Bord waren, griffen ein.

Urlauber gafften und machten Handyaufnahmen

Die Lage schien laut den medizinisch ausgebildeten Helfern relativ ernst zu sein, sagte eine Mitarbeiterin der Reederei Adler & Eils t-online am Mittwoch. Die Helfer entschieden, auf Nummer sicher zu gehen. "Ein Helikopter sollte an Bord landen und die Dame in ein Krankenhaus fliegen", erklärte die Reederei-Mitarbeiterin.

Doch in dieser Situation benahmen sich offenbar einige Mitreisende fragwürdig: Laut dem beteiligten Rettungsdienstmitarbeiter fingen einige Urlauber an, hemmungslos zu gaffen. Einige machten demnach überdies von der Patientin und den Helfern Handyaufnahmen.

Einige stiegen über die Notfallpatientin hinweg

Aber das sei noch nicht einmal alles gewesen: "Wir mussten das hintere Deck und den Fahrgastbereich am Sonnendeck evakuieren, weil wir Platz für den Hubschrauber brauchten", schrieb der Rettungsdienstmitarbeiter bei Facebook. Die eingerichtete Absperrung und die Anweisungen der Helfer seien jedoch von einigen missachtet worden – manche seien sogar über die am Boden liegende Patientin hinweggestiegen.

"Einfach mal darüber nachdenken", bat der Rettungsdienstmitarbeiter hinterher, während er der Crew für die Unterstützung und dafür, dass wir das gemeinsam gerockt haben", dankte. "Wünsche noch allen schönen Urlaub."

"Das ist echt mal widerlich und abartig"

In den Kommentaren zu dem Facebookbeitrag erhielt der Rettungsdienstmitarbeiter viel Zustimmung. "Wie traurig, so etwas zu lesen", befand eine Leserin. "Menschen, die medizinische Hilfe benötigen, zu filmen, fotografieren und den Helfern völlig unnütz im Weg zu stehen – das ist echt mal widerlich und abartig." Eine andere Nutzerin befand: "So ein Verhalten ist unmöglich. Kann da nicht der Kapitän durchgreifen, sich die Personalien geben lassen und Anzeige erstatten?"

Die Mitarbeiterin der Reederei hob im Gespräch mit t-online hervor, die meisten Passagiere hätten sich mitfühlend verhalten. Nur wenige seien ungeduldig geworden und hätten sich über die Verspätung geärgert, die durch den Notfalleinsatz entstanden sei. Über die Patientin wisse sie: Sie sei in stabilem Zustand im Krankenhaus. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut und sie sei, wie auch eine andere Patientin, die noch vor Fahrtbeginn einen Kreislaufkollaps erlitten habe, wohlauf.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einer Sprecherin von Adler & Eils
  • facebook.com: Beitrag eines Rettungsdienstmitarbeiters vom 14. Juli 2025

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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