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Montenegro: Ehemaliges KZ ist nun Luxushotel


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Ehemaliges KZ in Montenegro ist nun Luxushotel

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 21.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Blick auf "Mamula Island": "Es sollte ein Museum sein, kein Casino", schreibt eine Kritikerin des Hotels. (Quelle: Heinz Krimmer/imageBroker/imago images)
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Italienische Faschisten folterten dort Menschen zu Tode, nun entspannen Touristen am Pool und im Spa: Ein früheres Gefängnis in Montenegro ist nun ein Luxushotel.

Unter den italienischen Faschisten war es ein Gefängnis, in dem mehr als 100 Menschen zu Tode gequält worden sein sollen. Nun ist das Gebäude auf einer Adria-Insel in Montenegro ein Luxushotel, in dem eine Übernachtung derzeit mindestens 500 Euro kostet. Das sorgt auch für Kritik.

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Auf Google etwa hat das aufwendig designte "Mamula Island" lediglich zwei Sterne – weil viele Kritiker des Hotels schlechte Bewertungen abgeben. "Als Einheimischer bin ich angewidert und beschämt. (...) Jetzt können Einheimische und Touristen die Insel nicht besuchen, um ihre wertvolle Geschichte zu entdecken, weil sie privat ist", schreibt etwa ein Nutzer. Eine andere schreibt: "Dies war ein Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg und meine Großmutter war dort eingesperrt. Es sollte ein Museum sein, kein Casino."

Ein Casino gibt es nach Angaben der Betreiber auf der Insel nicht, den Begriff "Konzentrationslager" halten sie für falsch. Das Wörterbuch Oxford Languages definitiert KZs in Zeiten des Nationalsozialismus als "Lager, in dem Gegner des nationalsozialistischen Regimes sowie Angehörige der als minderwertig erachteten Völker und andere nicht erwünschte Personengruppen in grausamer Weise unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten [und in großer Zahl ermordet] werden."

Historiker Andrew Lacey sagte "Business Insider", der italienische Diktator Benito Mussolini habe auf der Insel Mamula ein Todeslager errichtet, als Teil seiner Bemühungen, die Region zu kontrollieren.

Schon 2015 gab es deutliche Kritik

Die Habsburger hatten Mamula im 19. Jahrhundert als Festung erbaut, die über die weltberühmte Bucht von Kotor wachte. Ab 1942 nutzten sie die italienischen Faschisten unter Benito Mussolini als Gefängnis. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen, glaubt man der Webseite des Hotels. Dort wird zwar Bezug genommen auf die Geschichte als Festung – nicht aber auf die als Gefängnis. Dafür gibt es dort nun ein reiches Angebot an Bars und Restaurants sowie an Freizeitaktivitäten wie Fitness und Töpfern.

Dennoch soll auf der Insel an die Geschichte erinnert werden, teilt Mamula Island mit. "Nicht nur wird es eine 365 Tage im Jahr zugängliche Gedenkstätte geben (...), auch sind regelmäßige Tage der offenen Tür geplant – von denen einer bereits im letzten Herbst stattgefunden hat – sodass die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät."

Die montenegrinische Regierung hatte dem ägyptisch-schweizerischen Investor Orascom 2015 grünes Licht für das Hotelprojekt gegeben. Und schon damals gab es deutliche Kritik von Angehörigen von früheren Insassen. Olivera Doklestic, deren Vater, Großvater und Onkel auf der Insel inhaftiert waren, sagte damals der Nachrichtenagentur AFP: "Auf der ganzen Welt ist noch kein Konzentrationslager zu einem Hotel umgebaut worden." Nach Darstellung von Orascom hatten Opfervertreter damals den Plänen zugestimmt.

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Verwendete Quellen
  • mamulaisland.com: Homepage
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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Von Nora Schiemann, Nicolas Lindken
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