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Freudenberg trauert um getötete Luise: "Ihre unbändige Freude fehlt"


Freudenberg trauert um Luise – Pfarrer hält bewegende Rede

Von t-online, mfu

Aktualisiert am 22.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Sarg in der Evangelischen Kirche: In Freudenberg haben Menschen Abschied von Luise genommen.Vergrößern des BildesDer Sarg in der Evangelischen Kirche: In Freudenberg haben Menschen Abschied von Luise genommen. (Quelle: dpa)
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Nach dem Tod des Mädchens trauert der Ort um Luise: Der Pfarrer erinnert in seiner Predigt an das Leben der verstorbenen Zwölfjährigen.

Um 17.45 Uhr läuteten die Glocken der Kirche, in der Luises Sarg aufgebahrt war. Die Stadt stand still. Niemand sprach mehr. Die Betroffenheit war greifbar. Mit einer Feier haben Angehörige, Freunde und Mitschüler in Freudenberg im Siegerland Abschied genommen von der getöteten zwölfjährigen Luise.

In einer kleinen evangelischen Kirche waren Luises engste Wegbegleiter am Mittwochabend zu einem Gottesdienst zusammengekommen. Mitschülerinnen und Mitschüler hatten die Möglichkeit, sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule zu treffen. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Auch auf dem Hof vor der Schule hatten sich zahlreiche Menschen versammelt.

Feuerwehrleute standen an der Zufahrt zur Schule, wo die Worte von Pastor Thomas Ijewski gerade noch zu hören waren. "Das Leben von Luise ist auf so furchtbare Weise beendet worden. Ihre unbändige Freude, ihr Lachen und ihr Toben – all das fehlt", sagte dieser in der Trauerfeier.

Ijewski erinnerte in seiner Predigt an das Leben des Mädchens, das vor elf Tagen getötet wurde: Luise war etwa im Urlaub gerne schwimmen gewesen oder mochte Tulpen, "deren Schönheit sie inspiriert hat." Zudem seien ihr die Tiere "am wichtigsten" gewesen: "Nicht nur die Meerschweinchen im Garten, auch Regenwürmer, die sie von der Straße sammelte, damit sie nicht überfahren würden."

"Hass darf keine Chance haben"

Trotz der großen Trauer hob der Pfarrer hervor, dass Luises Tod auch Dinge in dem Ort verändert habe: "Wildfremde Menschen gehen aufeinander zu, teilen ihre tiefsten Gefühle, sind füreinander da. Menschen kommen einander näher, und Hass darf keine Chance haben."

Die Trauerfeier sollte auf Wunsch von Luises Familie kurz gehalten werden, hatte zuvor eine Polizeisprecherin gesagt. Prominente Gäste aus der Politik wurden nicht erwartet. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, damit die Trauerfeier nicht gestört wird.

Luftballons für Luise

Der gewaltsame Tod der Zwölfjährigen am 11. März hat viele Menschen in der kleinen Stadt schockiert. Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen hatten gestanden, Luise mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei.

Über die Motive der beiden 12- und 13-Jährigen, die die Tat gestanden haben, wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die Ermittler halten sich mit Angaben zu den Hintergründen des Falls äußerst bedeckt, weil die mutmaßlichen Täterinnen selbst noch Kinder und somit nicht schuldfähig sind.

Die halbstündige Andacht wurde mit einem Gebet beendet. Dann setzten die Glocken wieder ein. Doch auf dem Schulhof rührte sich keiner, niemand ging. Die Menschen verharrten noch mehrere Minuten, schweigend, mit gesenktem Blick. Andere nahmen sich in den Arm. Einige ließen Luftballons in Herzform aufsteigen, Luftballons für Luise.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Redemanuskript von Thomas Ijewski
  • Nachrichtenagentur dpa
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