Tschechien: Intercity kracht in Laster – Lokführer tot und Verletzte

An einem beschrankten Bahnübergang hat ein tschechischer Intercity einen Lkw gerammt. Die Lokomotive und ein Wagen entgleisten.

Bei einem schweren Eisenbahnunglück in Tschechien ist ein Mann ums Leben gekommen. Es handelt sich der Polizei zufolge um den 30 Jahre alten Lokführer eines Intercitys, der am Mittwochmorgen in der Nähe des Ortes Dolní Lutyně im Osten des Landes einen Laster rammte. Der Lkw stand auf den Schienen, als der Zug herannahte. Gegen 5.45 Uhr kam es zum Zusammenstoß.

Offenbar war der Lastwagen, der schweres Bergbau-Bohrgerät geladen hatte, auf dem beschrankten Bahnübergang liegen geblieben. Wieso, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt gegen den Fahrer (Jahrgang 1991) wegen "fahrlässiger Gefährdung der Allgemeinheit".

Passagiere an Brust, Kopf, Gliedmaßen und Wirbelsäule verletzt

Auch fast zwei Dutzend Passagiere wurden laut der Polizei bei dem Unglück verletzt. Wie schwer, teilten die Beamten nicht mit. Im Zug seien etwa 70 Menschen gewesen.

Laut tschechischen Medien waren die vor Ort behandelten Menschen im Alter von 17 bis 65 Jahren, die meisten hätten leichte bis mittelschwere Verletzungen erlitten. 18 Menschen seien schließlich mit Verletzungen an Brust, Kopf, Gliedmaßen und Wirbelsäule in Krankenhäuser eingeliefert worden.

Lkw-Fahrer konnte sich retten

Bilder vom Unfallort zeigen große Zerstörung. Laut der staatlichen Eisenbahngesellschaft Ceske drahy entgleisten die Lokomotive und ein Wagen, auch die Oberleitung wurde beschädigt. Der Intercity war auf dem Weg aus dem tschechischen Grenzgebiet zu Polen nach Prag. Die Räumung der Strecke werde den ganzen Tag andauern, hieß es.

Augenzeugen zufolge soll der Laster auf den Schienen liegen geblieben sein, bevor sich die Schranken senkten. Der Lkw-Fahrer sei rechtzeitig weggekommen, bevor der Zug seinen Anhänger rammte.