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Papstwahl: Chance für deutschen Kardinal steigen


Kardinal Marx als Finanzretter?
Das spricht für einen deutschen Papst-Kandidaten

Von t-online, wan

Aktualisiert am 04.05.2025Lesedauer: 3 Min.
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Katholische Kardinäle bei einer Messe für den verstorbenen Papst Franziskus: Noch steht sein Nachfolger nicht fest. (Quelle: IMAGO/ALESSIA GIULIANI/imago)
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Ein deutscher Kardinal könnte die Stimmen aus Schwellenländern bei der Papstwahl erhalten. Kardinal Marx wird von einigen Experten als Favorit geführt.

Am Mittwoch treten die katholischen Kardinäle in Rom zum Konklave nach dem Tod von Papst Franziskus zusammen, um einen Nachfolger zu wählen. Mehrere Namen sind im Gespräch, vorrangig der italienische Kardinal Pietro Parolin. Er war der zweite Mann im Vatikan, ist mit 70 Jahren noch nicht zu alt und würde nach drei ausländischen Päpsten wieder ein italienischer Papst sein.

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Doch mittlerweile sollen auch die Chancen anderer Kardinäle steigen. Dass ein Deutscher wieder Papst wird, schien bislang ausgeschlossen. Doch nun taucht der Münchner Reinhard Marx auf der Liste einiger Experten auf. So sehen die britische BBC und der amerikanische Sender PBS den Erzbischof von München und Freising als wählbar. Er war Berater des Papstes, verließ aber vor zwei Jahren das Beratungsgremium.

Seine Rolle als Überwacher der Finanzreformen könnte ihm jetzt Stimmen bringen. Denn der Vatikan steht finanziell schlecht dar, laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" gab es 2023 ein Defizit von 84 Millionen Euro, die Lage habe sich aber nicht verbessert. Marx bringt nicht nur Kompetenz im Finanzbereich mit, sondern kommt auch selbst aus einer wohlhabenden Diözese.

"Das bringt Kardinal Marx ins Spiel", sagt Vatikan-Experte Andreas Englisch zu Ippen.Media. Die Kardinäle aus den Schwellenländern könnten sich einen "reichen Papst" wünschen, so Englisch. Für diese Kardinäle sei ein Papst wichtig, der dem Vatikan wieder mehr Geld bringen kann. Denn gerade in den afrikanischen Ländern sind die Kassen leer. In Tonga, so Englisch, habe man nicht einmal mehr die Mittel, um die Kirche zu schmücken. "Da geht es dann um die Verteilung des Reichtums, was auch für einen modernen Kandidaten auf dem weltoffenen Kurs von Franziskus spräche", sagt Englisch.

Finanzen sind im Vatikan ein Dauerthema

Papst Franziskus hatte versucht, die Finanzen im Vatikan zu ordnen. Er setzte einen Wirtschaftsrat ein, dessen Aufsichtsratschef Reinhard Marx wurde. Bei der Vatikanbank wechselte Franziskus den Verwaltungsrat aus und verstärkte insgesamt die Finanzaufsicht des Vatikans, indem er die meisten Italiener entfernte und ein internationales Gremium mit internationalen Finanzexperten einsetzte. In der Folge wurden mehr als 1.600 Konten bei der Bank geschlossen und rund 10 Prozent der Kundenbeziehungen beendet.

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Doch die Finanzprobleme bestehen weiter. Das Spendenaufkommen ist rückläufig, gerade in wohlhabenden Ländern mehren sich die Kirchaustritte. Das veranlasste Franziskus im Herbst des vergangenen Jahres sogar zu einem emotionalen Brief an die Kardinäle, in dem er zu "Mut und Dienstbereitschaft" aufrief, das Defizit auch durch eigene Sparsamkeit zu reduzieren. Kardinäle aus Schwellenländern könnten sich jetzt erhoffen, dass nicht nur gespart wird, sondern auch mehr Geld eingenommen wird, das ihnen dann zugutekommt.

Buchmacher haben Kardinal aus Manila vorne

Der Einfluss der Kardinäle aus finanzschwachen Ländern ist begrenzt, auch wenn sie zahlenmäßig zugelegt haben. Und dennoch sehen zumindest britische Buchmacher einen Kardinal aus den Philippinen vorne. Der Erzbischof von Manila, Luis Antonio Tagle, liegt vor dem italienischen Kardinal Pietro Parolin. Allerdings sind Buchmacherwetten mit Vorsicht zu genießen. So sieht das Wettbüro William Hill auch Peter Turkson aus Ghana auf Platz drei, der bei Experten kaum eine Rolle spielt.

Die Wahl des neuen Papstes beginnt am Mittwoch in der Sixtinischen Kapelle. Neben Kardinal Marx ist der Kölner Rainer Maria Woelki einer von drei Deutschen unter den insgesamt 133 Kardinälen, die nach aktuellem Stand über den neuen Pontifex entscheiden werden. Der Erzbischof verwies darauf, dass das Kardinalskollegium viele neue Mitglieder bekommen habe. Franziskus habe die Versammlung durch seine Ernennungen "deutlich internationaler" gemacht. Das könnte wiederum für seinen Münchner Kollegen sprechen, wenn er die Stimmen der neuen Mitglieder vereinen kann.

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