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Polizei erschießt Messerangreifer im Kreis Göppingen


Mann sollte zu Haftantritt gebracht werden
Polizei erschießt Messer-Angreifer

Von dpa
Aktualisiert am 27.06.2025 - 05:05 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Straße ist mit einem Polizeifahrzeug und Polizeiflatterband abgesperrt. In Wangen im Kreis Göppingen ist ein Mann erschossen wordenVergrößern des Bildes
Eine Straße ist mit einem Polizeifahrzeug und Polizeiflatterband abgesperrt. In Wangen im Kreis Göppingen ist ein Mann erschossen worden (Quelle: Andreas Rosar)
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Ein 27-jähriger Mann hat in Baden-Württemberg Polizisten mit einem Messer angegriffen. Sie schossen auf ihn, er erlag den Verletzungen.

Polizisten haben in Wangen im Landkreis Göppingen einen 27-Jährigen erschossen. Er soll die Einsatzkräfte mit einem Messer angegriffen haben, teilte das Landeskriminalamt in Stuttgart mit. Die Beamten gaben daraufhin mehrere Schüsse ab.

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Der Mann wurde mehrfach getroffen und starb trotz eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen. Ein Polizist erlitt durch mehrere Schnittwunden schwere Verletzungen, schwebt laut Angaben jedoch nicht in Lebensgefahr. Der Vorfall ereignete sich bei einem Einsatz zur Vollstreckung eines Vorführungsbefehls.

Gegen den 27-Jährigen lag eine Haftanordnung der Staatsanwaltschaft Ulm vor. Er sollte eine Freiheitsstrafe wegen Körperverletzung antreten und wurde an seiner Wohnadresse angetroffen. Dort soll er plötzlich ein Messer gezogen haben.

Wie genau sich der Einsatz abspielte, wird derzeit noch ermittelt. Die Untersuchungen zum Schusswaffengebrauch hat das Landeskriminalamt übernommen. Laut Polizeisprecher Daniel Frischmann laufen im Hintergrund weiterhin Spurensicherungsmaßnahmen, die Absperrung bleibt bestehen.

Immer wieder Schusswaffengebrauch durch Polizei

Nach Auskunft der Deutschen Polizeigewerkschaft ist es in Baden-Württemberg im Jahr 2025 bereits siebenmal zum Schusswaffengebrauch durch die Polizei gekommen. Erst Mitte April tötete die Polizei mit mehreren Schüssen einen Mann in Hilzingen nahe der Schweizer Grenze, der mit einer Axt auf die Beamten losging. Wenige Tage zuvor erschoss ein Beamter in Schramberg südwestlich von Tübingen einen 48-Jährigen, der eine Schusswaffe auf die Polizei richtete und sie auch auf mehrfache Anordnung nicht weglegen wollte.

Im vergangenen Jahr hatte die Polizei in Baden-Württemberg so viele Menschen erschossen wie seit mehreren Jahren nicht mehr – auch wenn die Fallzahlen sehr niedrig sind. Nach Angaben des Innenministeriums setzten 2024 Polizistinnen und Polizisten 13 Mal ihre Schusswaffen gegen Menschen ein. Drei wurden dabei getötet, neun verletzt.

Zuletzt war im Jahr 2020 im Südwesten auf so viele Menschen gefeuert worden, auch damals kamen drei von ihnen dabei ums Leben. In den Jahren 2021, 2022 und 2023 wurden weniger Fälle registriert.

Innenminister und Gewerkschaften verurteilen Angriff auf Beamte

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) verurteilte den Angriff auf die Beamten und warb um Verständnis für deren Waffeneinsatz. "In diesem Land greift man keinen Polizisten mit einem Messer an", sagte Strobl in Stuttgart. "Wer einen Polizisten mit einem Messer angreift, riskiert sein Leben." Der verletzte Beamte erlitt nach Strobls Angaben Schnittwunden.

Der aktuelle Angriff auf die Polizei zeige erneut, wie die Gewalt gegen Polizeibeamte immer weiter steige, sagte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Ralf Kusteter. "Immer mehr und mehr werden wir Opfer von Gewalt. Wieder ein Messer."

Die Politik scheine hilflos oder nicht bereit zu sein, die richtigen Maßnahmen zu treffen. "Wir sind die politischen Bestürzungs-, Beileidsbekundungen und Genesungswünsche leid. Wann wendet sich der Innenminister den Problemen zu – denjenigen, die Messer mit sich führen?", sagte Kusterer.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagierte bestürzt: "Wenn Kolleginnen und Kollegen im Einsatz Opfer von Gewalt werden, ist das nicht nur eine persönliche Tragödie – es ist auch ein Angriff auf den Rechtsstaat selbst", sagte Thomas Mohr, stellvertretender Landesvorsitzender der GdP. Die GdP betonte, wie unberechenbar und gefährlich Einsätze im Polizeialltag sein können – selbst bei vermeintlich routinemäßigen Maßnahmen wie der Vollstreckung eines Vorführbefehls.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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