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Isländischer Vulkan Grimsvötn ausgebrochen


Island
Isländischer Vulkan Grimsvötn ausgebrochen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Auf Island ist der Vulkan Grimsvötn ausgebrochen. Geologen hätten die beginnende Eruption des Vulkans im Süden der Insel beobachtet, berichtete das isländische Fernsehen. Im Umkreis von 220 Kilometern um den Vulkan sei der Luftraum geschlossen, teilte die isländische Luftverkehrskontrolle mit. Am Vormittag wurde zudem der wichtigste internationale Flughafen des Landes nahe in der Hauptstadt Reykjavik gesperrt.

Die riesige weiße Wolke sei etwa 19 Kilometer hoch. Sie bestehe vor allem aus weißem Rauch, sagte der Geologe Hjorleifur Sveinbjornsson. Das Ereignis weckt Erinnerungen an den Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull vor gut einem Jahr, der für Chaos im internationalen Flugverkehr gesorgt hatte.

"Aufgrund der aktuellen Windrichtung aus Südwest ist aber in den nächsten Tagen nicht damit zu rechnen, dass die Asche nach Europa gelangen könnte", sagte Thomas Sävert von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. "Darüber hinaus muss auch erst untersucht werden, ob uns die Asche überhaupt gefährlich werden könnte. Denn sie ist recht grobkörnig und senkt sich rascher ab als die feine Asche des Eyjafjallajökull."

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Rauchwolke auf Flughöhe

Bei der Sperrung des Luftraums handele es sich um eine Routinemaßnahme, teilte eine Sprecherin der Luftverkehrskontrolle mit. Die Rauchwolke habe die Flughöhe von Passagierflugzeugen erreicht und es seien Maßnahmen eingeleitet worden, um den Flugverkehr südlich der Flugverbotszone vorbeizuleiten, sagte sie. Die vergangenen Ausbrüche des Grimsvötn hatten keinen großen Einfluss auf den Flugverkehr.

Zuletzt war der Grimsvötn 2004 aktiv gewesen. Damals hatte der Ausbruch nur wenige Tage gedauert. Im Jahr 1996 verursachte ein Ausbruch des Vulkans Fluten, die Straßen und Brücken beschädigten, sagte Sveinbjornsson.

Schlimme Erinnerungen an Eyjafjallajökull

Vor gut einem Jahr hatten nach dem Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull über Europa treibende Aschewolken tagelang zu Sperrungen des Luftraums geführt und für ein Chaos im internationalen Flugverkehr gesorgt. Schätzungsweise zehn Millionen Flugpassagiere waren damals weltweit betroffen.

Experten beruhigen

Experten gehen aber davon aus, dass die Eruption des Grimsvötn kein derartiges Reisechaos zur Folge hat wie der spektakuläre wochenlange Ausbruch des Eyjafjallajökull im April vergangenen Jahres. Páll Einarsson, Geophysiker an der Universität von Island, bezeichnete den Ausbruch im vergangenen Jahr aber als seltenen Vorfall.

Der Grimsvötn liegt unter dem Vatnajökull-Gletscher. Nach der Entdeckung von Schmelzwasser hatten Experten seit November einen weiteren Ausbruch des Vulkans erwartet. Wie dramatisch die Auswirkungen des Ausbruchs noch werden, hängt unter anderem davon ab, wie lang die Eruption andauert und wie hoch die Aschewolken in die Luft geschleudert werden. Auch die Windrichtung spielt eine Rolle.

Vulkanausbrüche können Wetter nachhaltig verändern

Der Ausbruch eines Vulkans kann das Wetter in der Region für mehrere Monate, ein sehr heftiger sogar das Weltklima für Jahre verändern. Die aufsteigende Aschewolke verhüllt die Sonne, Windströmungen verändern sich, die Feuchtigkeit der Luft und der aufsteigenden Gase kondensiert zu Regen. Manchmal fallen statt klarer Tropfen kleine Schlammkugeln herab. Aschewolken können sich über tausende Kilometer ausbreiten.

Für langfristige klimatische Auswirkungen entscheidend ist vor allem die Menge ausgestoßenen Schwefels. Er wird als Schwefelwasserstoff (H2S) und Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt. In der Luft wird Schwefelwasserstoff rasch zu weiterem Schwefeldioxid umgewandelt. Mit Wasser bilden sich daraus feinste Schwefelsäure-Tröpfchen (H2SO4). Sie streuen das einfallende Sonnenlicht und reflektieren einen Teil ins All zurück. In der Folge nehmen die globalen Durchschnittstemperaturen messbar ab. Die Säuretröpfchen halten sich in der Stratosphäre sehr hartnäckig - vulkanische Störungen klingen deshalb nur langsam ab.

Quelle: dapd, dpa, wetter.info

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