Nordrhein-Westfalen Mit Lkw-Verbot gegen das Schneechaos
Mit einem flächendeckenden Autobahn-Verbot für Lastwagen versucht Nordrhein-Westfalen ein winterliches Verkehrschaos abzuwenden. Die Behörden in dem bevölkerungsreichsten Bundesland verbannten in der Nacht alle Lkw mit mehr als 7,5 Tonnen von den Autobahnen. Auch im übrigen Bundesgebiet halten die Verkehrsprobleme an.
Die schneebedingte Sperrung gelte in NRW auch für einige Bundesstraßen und werde bis auf weiteres aufrechterhalten, sagte ein Polizeisprecher in Neuss. In Köln, Aachen und Düsseldorf lagen jeweils mehr als 20 Zentimeter Schnee.
Lkw-Fahrer steuern Rastplätze an
Die Polizei in NRW berichtete, dass die umfangreiche Sperrung den Lkw-Verkehr zum Erliegen gebracht hat. Die meisten Fahrer hätten für die Nacht Rastplätze angesteuert und harrten nun der Dinge. Nur äußerst selten hätten Kraftfahrer versucht, über Landstraßen weiterzukommen. "Die Lage ist relativ entspannt", sagte ein Sprecher in Düsseldorf.
Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale
Grund für das Fahrverbot sei vor allem der Schnee und weniger die Glätte. So berichtete die Polizei, dass etwa auf der Autobahn 2 nahe Dortmund nur noch eine Spur befahrbar war. Wann die Räumdienste für freie Fahrt sorgen können, sei noch nicht absehbar.
VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen
Bahn-Chaos in Berlin
Probleme hat erneut auch die Deutsche Bahn im Regional- und Fernverkehr. Die meisten Zug-Verspätungen liegen allerdings unter 30 Minuten. Noch am Sonntag hatte die Bahn Reisende wegen der chaotischen Wetterzustände gebeten, die Züge wegen Überfüllung nicht zu nutzen. In Berlin traf es am Montag erneut die S-Bahn: Technische Probleme mit zugefrorenen Sandstreuanlagen führten auf allen Linien zu Verspätungen - teilweise verkehrten die Bahnen im einsetzenden Berufsverkehr mit weniger Waggons nur im 20-Minuten-Takt.
Angespannt blieb die Lage auch an den meisten Flughäfen: Auf Deutschlands größtem Luftdrehkreuz Frankfurt am Main war nach einem turbulenten Wochenende nur wenig Besserung in Sicht. Von den 1325 für Montag geplanten Starts und Landungen sind 292 Flüge bereits gestrichen worden - also ein gutes Fünftel. Das berichtete der Flughafenbetreiber Fraport. Am Sonntag hatten die Fluggesellschaften bis zum Abend erst knapp die Hälfte der geplanten Flüge abgewickelt. Über Nacht mussten wieder Hunderte Passagiere in Feldbetten schlafen - einige von ihnen zum dritten Mal in Folge.
"Es ist hier recht entspannt"
Auch der Flugverkehr der beiden Berliner Flughäfen war erneut beeinträchtigt. Es gab in Tegel mehr als zehn Flugstreichungen, in Schönefeld verlief der Verkehr dagegen nahezu normal.
Am Düsseldorfer Flughafen normalisierte sich die Lage. "Es ist hier recht entspannt", sagte eine Sprecherin am Morgen. Am Sonntag hatten wegen des winterlichen Wetters noch Dutzende Verbindungen gestrichen werden müssen. Nun sei Besserung in Sicht: "Nur einzelne Flüge, die gestern nicht reingekommen waren, werden ausfallen, weil jetzt die Rotation fehlt", sagte die Sprecherin.
Quelle: wetter.info