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Neue Schneemassen erwartet: Achtung: Die "Fünf-B-Wetterlage" kommt


Neue Schneemassen erwartet
Achtung: Die "Fünf-B-Wetterlage" kommt

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Wenn am Wochenende die Schneemassen über das Land - 20 bis 50 Zentimeter sind vorausgesagt - hereinbrechen, können die Deutschen froh sein, dass so viel Niederschlag im eiskalten Winter kommen soll. Und nicht etwa im Frühjahr oder August. Denn die Wetterfrösche erwarten ab Freitag eine sogenannte Fünf-B-Wetterlage: sehr selten und dann aber oft für Hochwasserkatastrophen verantwortlich.

Korrekterweise müsste das meteorologische Kürzel "Vb" (also Vb-Wetterlage) verwendet werden, aber das "V" ist eine römische Fünf. Das Besondere an einer solchen Wetterlage ist, dass sie mit großen Niederschlagsmengen verbunden ist. So gingen alle drei großen Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre in Deutschland - die Oderflut 1997, die Elbeflut 2002 und die Überschwemmungen in der Alpenregion 2005 - auf diese atmosphärische Strömungsanordnung zurück.

Ein fataler Umweg

Dabei wird ein Atlantiktief, das auf der üblichen West-Ost-Bahn unterwegs ist, von einer nördlichen Kaltfront bis zum Mittelmeer abgelenkt. Dort kann das Tief extrem viel Feuchtigkeit aufnehmen. Auf dem weiteren Weg Richtung Nordosten kühlen sich diese feuchten Luftmassen dann wieder ab. So bilden sich mächtige Wolken mit bis zu sieben Kilometern Höhe, aus denen dann extreme und zum Teil auch lang anhaltende Niederschläge fallen.

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Noch etwas ungenau

Wo genau am kommenden Wochenende wie viel Schnee fallen wird, hängt stark von der genauen Zugbahn des Tiefs ab, die bislang noch nicht ausreichend genau berechnet werden konnte. Die einfache Regel, je längerfristig die Wetterprognose ist, desto ungenauer ist sie, gilt auch hier.

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Eigentlich ungünstig

Für Januar ist eine Fünf-B-Wetterlage eigentlich untypisch, da die Bedingungen etwa im Herbst oder Frühjahr deutlich günstiger sind. Dann kommt es häufiger zu starken Kaltlufteinbrüchen über Frankreich bis ins Mittelmeer.

Ihre schönsten Wetterbilder

Klimawandel problematisch

Wissenschaftler erwarten, dass die Klimaerwärmung zu einer deutlichen Zunahme von Fünf-B-Wetterverläufen mit besonders heftigen Niederschlägen führt. Weil das Mittelmeer wärmer wird, können die umgeleiteten Atlantiktiefs mehr Wasser aufnehmen. Dieses fällt daraufhin im Alpenraum oder nordöstlich davon als sintflutartiger Regen nieder.

Kürzel aus dem 19. Jahrhundert

Das Kürzel "Vb" stammt aus einer Systematik zur Charakterisierung von Wetterlagen in Europa, die Wilhelm Jacob van Bebber Ende des 19. Jahrhunderts erstellte. Er teilte die Wetterlagen nach der Zugbahn von Tiefdruckgebieten ein. Von dieser Charakterisierung ist heute nur noch die Bezeichnung der "Zugbahn Vb" gebräuchlich.

"Nicht nur Schauer"

"Das sind nicht nur Schneeschauer, sondern ein richtig dickes Schneefallgebiet", fasste Oliver Klein vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info den derzeitigen Stand der Wetterprognose kurz zusammen. Schon am Freitag solle es vom Südschwarzwald bis zum Bayerischen Wald anfangen zu schneien. Am Samstag wird sich das Gebiet dann immer weiter nach Norden und vielleicht auch nach Westen ausbreiten. Auch am Sonntag werden die Schneefälle wahrscheinlich noch anhalten.

20, 30, in Bergen auch 50 Zentimeter

"Es werden auf jeden Fall verbreitet große Schneemengen herunterkommen", so Klein. Auch im Flachland sind Schneehöhen von etwa 20 Zentimeter zu erwarten, örtlich auch bis zu 30: "Wenn es im Bergland länger anhaltend schneit, sind auch bis zu 50 Zentimeter möglich." Unsicher ist bislang noch, ob das Schneegebiet auch die Küsten erreichen wird.

Massive Verkehrsbehinderungen

Das ganze Wochenende wird es zu massiven Beeinträchtigungen im Verkehr kommen. "Im Süden könnte es leicht föhnig werden, dann gibt es nassen Schnee", erklärte Klein. Dieser kann dann auch schon einmal Oberleitungen zum Einsturz bringen und den Schienenverkehr stark behindern. Weiter im Norden wird der Schnee trockener sein - dort gibt es aber auch sehr böigen Wind. Der kann die Flocken zu Schneeverwehungen auftürmen. "Für Autofahrer wird es auf jeden Fall brenzlig werden", so Oliver Klein.

Quelle: wetter.info, APD, dpa, je

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