t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Schneechaos durch "Daisy": Sturmtief lies Deutschland einschneien, 11.01.2010


Schneechaos durch "Daisy"
Sturmtief lässt Deutschland einschneien

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Winterliche Wetterverhältnisse sorgen weiter für Behinderungen auf Straßen und im Schienenverkehr in Deutschland. Meteorologen sagen für die kommenden Tage in den meisten Regionen Dauerfrost voraus. Dennoch entspannt sich die Lage nach einem der schlimmsten Wintereinbrüche der vergangenen Jahre allmählich: Auf der Ostseeinsel Fehmarn räumten die Rettungskräfte im Dauereinsatz alle Wege zu den Dörfern frei, die zuvor durch Schneemassen von der Außenwelt abgeschnitten waren.

Die letzten beiden von Schnee eingeschlossenen Dörfer auf Fehmarn, Ostermarkelsdorf und Hinrichsdorf, sind seit Montagmittag wieder erreichbar. Ostermarkelsdorf ist zunächst allerdings nur von einer Seite aus zugänglich. Ein in den Schneewehen feststeckendes Auto behinderte die Räumarbeiten. Am Wochenende waren fast alle Ortschaften auf der Ostsee-Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Normal befahrbar sind die von meterhohen Schneebergen gesäumten Straßen nach Angaben des Insel-Bürgermeisters Otto-Uwe Schmiedt allerdings noch lange nicht. "Bis sich die Situation wieder normalisiert, kann es noch Tage und Wochen dauern", so Schmiedt.

Verkehrslage beruhigt sich

Nach dem schneebedingten Verkehrschaos am Wochenende beginnt der Verkehr in Schleswig-Holstein wieder zu rollen. "Wir haben im ganzen Land keine Sperrungen mehr", sagte ein Polizeisprecher. Bis auf kleinere Blechschäden und kurzfristige Sperrungen sei die Nacht, anders als der vergangene Sonntag, weitgehend ruhig verlaufen. In Mecklenburg-Vorpommern kam es im Laufe des Montages noch zu Behinderungen. Die A20 in Fahrtrichtung Stettin war zwischen Rügenzubringer und Gützkow/Jarmen wieder einspurig befahrbar, blieb in Fahrtrichtung Lübeck bei Gützkow bis Greifswald aber gesperrt. Am Vormittag mussten erneut Teile der Bundesstraßen 109, 100 und 111 voll gesperrt werden. Die Sperrungen sollen im weiteren Tagesverlauf noch aufgehoben werden. In den Küstenkreisen wurde der Öffentliche Personennahverkehr am Montag teilweise und in einigen Gebieten des Landkreises Nordvorpommern völlig eingestellt.

Weiter Behinderungen auf einigen Straßen

In anderen Teilen Deutschlands war es am Montag zwar winterlich, größere Behinderungen blieben aber meist aus. Zahlreiche Unfälle auf glatten Straßen gab es in Nordhessen, in Frankfurt wurde nach einem Unfall mit einem Linienbus ein wichtige Durchgangsstraße gesperrt.

Flughafen-Winterdienst im Dauereinsatz

Auch auf Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt normalisierte sich die Lage allmählich. Alle drei Bahnen des Airports seien in Betrieb, teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit. Bislang wurden laut Fraport 15 Flüge der insgesamt mehr als 1200 Starts und Landungen gestrichen. Ursache seien Probleme auf anderen Flughäfen gewesen, etwa in London und Warschau. Der Fraport-Winterdienst mit mehr als 300 Mitarbeitern und 100 Fahrzeugen sei nach wie vor im Dauereinsatz, um die Start- und Landebahnen freizuhalten. Insgesamt waren am Wochenende über 300 Flüge ausgefallen, rund 414.000 Tonnen Schnee mussten vom Bahnsystem geräumt werden. Von den Behinderungen waren etwa 60.000 Fluggäste betroffen. Tausende Fluggäste hatten die Nacht im Hotel verbracht, einige campierten auf Feldbetten im Flughafen.

Winter in Deutschland

Deichdurchbruch verhindert

Nur unter erheblichen Anstrengungen zahlreicher Helfer konnte den Angaben zufolge ein Deichdurchbruch am Fehmarn-Sund verhindert werden. "Wir haben acht Lkw-Ladungen voller Sandsäcke zur Sicherung benötigt", sagte der Fachbereichsleiter für Bauen und Häfen auf Fehmarn. Zusätzlich sei die von Wasser unterspülte Stelle im Deich mit Pfählen abgestützt worden. Der starke Seegang bei Windstärke neun hatte am Sonntag die Wallanlagen aufgeweicht. Auch für den Deich in Dahmeshöved konnte Entwarnung gegeben werden, nachdem der Wall dort mit Findlingen und großen Steinen gesichert werden musste.

Bahn entschuldigt sich

Bundesweit verursachte der Schneefall auch im Bahnverkehr Streckensperrungen und Verspätungen. Schneeverwehungen hätten viele Weichen gestört und einzelne Strecken unpassierbar gemacht, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. In Mecklenburg-Vorpommern waren die Strecken Stralsund-Greifswald-Pasewalk, Neubrandenburg-Güstrow und Karlsburg-Züssow am Montag gesperrt. Auch der Regionalverkehr zwischen Stralsund, Greifswald und Berlin wurde weiträumig umgeleitet. In Schleswig-Holstein sollen die Züge nun auf allen Strecken wieder fahren. Es müsse jedoch weiter mit Ausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg entschuldigte sich in der "Bild am Sonntag" bei den Fahrgästen. "Wir sind und bleiben ein Verkehrsmittel für jedes Wetter. Aber gerade Eisregen ist ein seltenes Ereignis, für das es keine Abhilfe gibt."

VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Schulfrei für tausende Schüler

In ganz Mecklenburg-Vorpommern fiel am Montag der Unterricht aus, in fünf Landkreisen Schleswig-Holsteins blieben die öffentlichen Schulen zu. In elf niedersächsischen Landkreisen sowie in Wolfsburg und Emden waren allgemein- und berufsbildende Schulen geschlossen, in zwei weiteren Kreisen nur die allgemeinbildenden.

Weiterhin frostig

"Der Winter bleibt“, sagte Juliane Pestel vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info. In den kommenden Tagen gibt es weiterhin verbreitet Dauerfrost mit Höchsttemperaturen zwischen minus fünf und null Grad. "Zwischendurch gibt es ein paar Ecken, wo es sogar noch kälter wird“, so die Meteorologin. So steigen die Temperaturen am Dienstag in Mitteldeutschland nicht über minus acht Grad. Wenn es aufklart, sind nachts auch zweistellige Tiefstwerte drin. Nur am Oberrhein und im Rhein-Main-Gebiet steigt das Quecksilber am Mittwoch und Donnerstag wieder leicht in den Plusbereich.

Quelle: wetter.info, AFP, apn, dpa

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website