Der Föhn pustet wieder, 20.10.2009

Dienstag und Mittwoch ist es wieder so weit: der Föhn pustet über die Alpen. Dieser Wind hat mit dem elektrischen Haartrockner nicht nur den Namen gemeinsam: Der Luftstrom aus dem Süden ist sehr warm. In den Alpen, wo derzeit teilweise schon Minustemperaturen herrschen, steigt das Quecksilber wieder auf bis zu 20 Grad. "Der Föhn bringt meistens warme Mittelmeerluft", sagte der Meteorologe Gery Keller vom Wetterdienst meteomedia gegenüber wetter.info.

Der Föhn kann nur entstehen, wenn sich ein Tiefdruckgebiet westlich von Europa etabliert. "Tiefdruckgebiete drehen sich gegen den Uhrzeigersinn", erklärte Keller. Wenn ein solches Tiefdruckgebiet sich nun weit ausdehnt, sind die Voraussetzungen für einen Föhnwind ideal. Dehnt sich das Tief nämlich bis über Südeuropa aus, führt das zu einer Südströmung. Und dieser Südwind pustet direkt gegen die Alpen.

Druck am Alpenrand

Dadurch bauen sich große Druckunterschiede zwischen der Südseite und der Nordseite der Alpen auf. "Zurzeit haben wir zehn Hektopascal Druckunterschied zwischen Zürich und Lugano", so Keller. Dieser Druckunterschied versucht, sich auszugleichen. Folge ist eine warme Strömung von Süd nach Nord über die Alpen und durch die Alpentäler.

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Bis zum Bodensee

In Deutschland macht sich der Föhn vor allem im Oberallgäu und am Bayerischen Alpenrand bemerkbar. "Dort bläst er aber nicht so heftig wie direkt in den Alpen", sagte Keller. Im Extremfall kann der warme Wind auch einmal bis zum Bodensee wehen - damit ist zurzeit aber nicht zu rechnen. In Österreich sind Innsbruck und Tirol typische Föhngebiete, in der Schweiz bläst der Wind bei Altdorf und Chur.

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Große Druckunterschiede

Der Föhn kann im Grunde das ganze Jahr über auftreten, meist weht er aber im Herbst und im Winter. "Die großen Druckunterschiede, die den Föhn entstehen lassen, sind im Frühjahr und im Sommer meistens nicht vorhanden", sagte Keller.

Quelle: wetter.info, mj