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Rekordschmelze: Eispanzer der Arktis wird immer dünner


"Kranker" Nordpol
Eispanzer der Arktis wird immer dünner

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Neue beunruhigende Nachrichten über den Zustand der Arktis: Das Eis am Nordpol schmilzt nicht nur in Rekord- geschwindigkeit, es ist auch so dünn wie nie zuvor. Dies jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der Weltraumbehörde NASA. Die globale "Klimaanlage", wie das Arktiseis von den Forschern genannt wird, könnte womöglich bald ausfallen.

Die Forscher hatten mit Satellitenmessungen herausgefunden, dass das Arktiseis im vergangenen Winter die fünft kleinste Ausdehnung seit Beginn der Messungen im Jahr 1979 aufwies. Sorgen macht den Forschern aber vor allem die Zunahme von dünnem Eis. Machte dieses in den 90er Jahren etwa 40 bis 50 Prozent der Eisdecke aus, seien es heute 70 Prozent. Nur zehn Prozent seien heute noch dickes Eis. Das alte Eis werde mehr und mehr von dünnem ersetzt. "Die Ausdehnung des Eises ist ein wichtiger Maßstab für die Gesundheit der Arktis", sagte Walter Meier vom Nationalen Datenzentrums für Schnee und Eis in Colorado, dass gemeinsam mit der NASA die Studie veröffentlicht hat. "Und die Eisdicke ist der beste Indikator dafür. Wird es dünner, steigt die Anfälligkeit im Sommer zu schmelzen."

"Schlüsselgröße" Arktiseis

Das Arktiseis spielt eine wichtige Rolle für das globale Klimasystem: Es kühlt die Luft und das Wasser und reflektiert die Strahlung der Sonne. Verschwindet es, bleibt eine große dunkle Wasserfläche zurück, die mehr Sonnenenergie aufnimmt und sich dadurch stärker erwärmt. Ein Teufelkreis, der den Klimawandel beschleunigen kann. Auch Rüdiger Gerdes, Professor für Ozeanografie am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung bestätigt gegenüber wetter.info: "Die Dicke ist eine Schlüsselgröße für die Zukunft vom Arktiseis".

Zweifel an den Messergebnissen

Allerdings beurteilt Gerdes die Forschungsergebnisse seiner Kollegen in den USA eher kritisch: "Das ist keine gute Messmethode, die dort eingesetzt wurde.“ Die NASA-Instrumente könnten nur das Eis vermessen, das sich auch über der Wasseroberfläche befindet. "Dies sind aber nur rund zehn Prozent, 90 Prozent des Eises liegen unter Wasser", so Gerdes. Außerdem könnten die Satelliten nicht zwischen Eis und Schnee unterscheiden. Der Schnee liege oft meterhoch auf dem Eis und verfälsche die Messergebnisse.

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Flugzeug-Expedition in die Arktis

Laut Gerdes weisen aber andere Phänomene in der Arktis darauf hin, dass das Eis dünner wird. Hierzu zählen etwa die Oberflächen-beschaffenheit des Eises: Glattes Eis, von dem es immer mehr gäbe, sei in der Regel jünger als raues - und jüngeres Eis sei wiederum meist dünner. Harte Fakten fehlten aber noch. Im kommenden Jahr schickt das Alfred-Wegener-Institut eine Flugzeug-Expedition in das ewige Eis. Mit dem Einsatz von sogenannten elektromagnetischen Sonden erhoffen sich die deutschen Forscher genauere Messergebnisse, „so werden wir auch das Eis unterhalb der Wasserlinie erfassen und vermessen können“, erklärt Gerdes.

Quelle: wetter.info, dpa

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