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Klimawandel bedroht Zugvögel: Längere Distanzen zu geeigneten Brutquartieren, 16.04.2009


Klimawandel bedroht Zugvögel
Längere Distanzen zu geeigneten Brutquartieren

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der Klimawandel könnte für viele Zugvögel tödliche Konsequenzen haben. Viele Arten müssen in den kommenden Jahrzehnten bis zu 400 Kilometer weiter fliegen, um geeignete Brutquartiere zu finden. "Diese kleinen Vögel unternehmen erstaunliche Reisen bis an die Grenze ihrer Ausdauer", sagt der Ornithologe Rhys Green von der Universität Cambridge. "Alles was diese Wanderungen länger macht, kann den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten."

Rund 500 Millionen Vögel kehren jedes Frühjahr aus ihren Winterquertieren in Afrika nach Europa und Asien zurück, wobei manche bis zu 6000 Kilometer zurücklegen. Im Lauf der Evolution haben sich die Tiere perfekt daran angepasst, die anstrengende Reise zu überstehen. Eine deutlich verlängerte Flugroute übersteht der Organismus jedoch nicht.

Gefährliche Reise aus den Winterquartieren

Anhand von Computersimulationen berechneten Biologen die voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Wanderwege verschiedener Grasmückenarten. Während die afrikanischen Winterquartiere unbeeinflusst bleiben, verschiebt der Temperaturanstieg die Brutgebiete in Europa nach Norden. "Zwischen den Jahren 2071 und 2100 werden neun der 17 untersuchten Arten längere Wanderungen haben, vor allem jene Vögel, die die Sahara überqueren", sagt Studienleiter Stephen Willis von der Universität Durham. "Diese zusätzliche Distanz ist eine beträchtliche Bedrohung."

An den Grenzen des Möglichen

Um die zusätzliche Energie bereitzustellen, müssen die Grasmücken ihre Kalorienvorräte um fünf bis neun Prozent erhöhen. In der Praxis heißt das, die Tiere müssen sich entweder vor der Reise weitere Fettpolster anfressen oder aber während des Flugs zusätzliche Pausen einlegen. Gleichzeitig schrumpfen manche Organe, damit unterwegs möglichst wenig Energie verbraucht wird.

"Größte Herausforderung seit der Eiszeit"

Dass die im "Journal of Biogeography" publizierten Berechnungen der Biologen durchaus realistisch sind, zeigen Beobachtungen, denen zufolge manche Arten sich schon jetzt weiter nordwärts orientieren. "Manche Arten werden sich anpassen können, wenn sie zur rechten Zeit genug Nahrung finden", sagt Willis. "Aber der Temperaturanstieg und der Wandel der Lebensräume stellt Vögel vor die größte Herausforderung seit der Eiszeit."

Quelle: AP

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