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Klimawandel: Grüne Städte gegen Hitzestress


Stadtklima
Grüne Städte gegen den Klimastress

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Der Klimawandel kommt - darauf stellt der Mensch sich inzwischen ein. Deiche werden höher gebaut, Kraftwerke müssen mit wärmerem Kühlwasser klarkommen und die Bauern mit trockeneren Sommern. Und selbst unsere Städte sollten sich für die globale Erwärmung rüsten. "Es reicht nicht aus, etwas gegen den Klimawandel zu tun, auch Stadtplaner müssen sich an die neuen Bedingungen anpassen", sagte der Stadtklimatologie-Experte Ulrich Reuter gegenüber wetter.info.

Der Klimawandel macht auch vor Großstädten nicht halt. Städte sind ohnehin schon Wärmeinseln - die Temperaturen können hier acht bis zehn Grad höher als im Umland sein. Heißere Sommer machen sich in den Straßenschluchten also noch extremer bemerkbar. "Der Hitzesommer 2003 war das Pilotprojekt", so Reuter. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gab es damals allein in Deutschland 7000 zusätzliche Todesfälle durch Erkrankungen wie Hitzschlag. Und wahrscheinlich werden längere Hitzeperioden durch den Klimawandel häufiger werden. Abhilfe wollen Stadtplaner durch mehr Grünflächen schaffen. Parks und Bäume sollen Schatten spenden und die Menschen vor allzu viel Hitzestress schützen. "Ein Viertel der Fläche aller Städte sollten Grünflächen sein, das ist durchaus machbar", sagt Ulrich Reuter.

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Botanisch aufgerüstete Häuserdächer

Wenn es nach dem Stadtklimatologen geht, soll es in den Städten zukünftig auch auf Häuserdächern grün sprießen. Schon heute gibt es zum Beispiel in Stuttgart Prämien für Dachbegrünungen. Die botanisch aufgerüsteten Häuserdächer könnten einmal helfen, das Stadtklima herunterzukühlen, aber auch die zunehmenden Starkregenfälle abzufedern. Ein Grünes Dach gibt das Regenwasser langsamer ab. "Wir müssen aber zusätzlich auch die Kanalisation ausbauen, sie kann sonst die starken Regenfälle nicht mehr bewältigen", erklärt der Experte.

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Schatten und frische Luft

Auch bei Neubaugebieten gibt es einiges zu berücksichtigen. Werden die Straßen schmaler und die Häuser höher gebaut, spenden die Straßenzüge mehr Schatten. Wichtig sind auch so genannte "Frischluftschneisen", durch die frische, kühle Luft in die aufgeheizten Häusermeere strömen kann. Bereits heute ist die Stadtklimatologie im Baugesetzbuch erfasst, mit der Umsetzung hapert es allerdings noch. Das Gesetz schreibt vor, das Stadtklima bei der Bauplanung zu berücksichtigen, wie das aber konkret umgesetzt wird, ist nicht festgelegt. "Das Wort 'Stadtklimatologie' ist in Planer- und Architektenkreisen noch kaum verbreitet", klagt Reuter.

Anpassung darf keine Energie fressen

Für alle Städtebaumaßnahmen aber gilt: Es geht nicht nur um die Anpassung an den Klimawandel, sondern auch um Klimaschutz. "Wir können jetzt nicht überall Klimaanlagen installieren", sagt Ulrich Reuter, "die Anpassung an den Klimawandel darf nicht selbst noch Treibhausgase produzieren". Letztlich ginge es immer auch darum, Energie zu sparen: "Die Folgen des Klimawandels kommen uns immer teuerer zu stehen als die Vorsorge", so Reuter.

Quelle: wetter.info, mj

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