Tod im Rhein Vater und Sohn ertrinken nach Rettungsaktion
Er wollte seinen Sohn retten, doch dabei ist ein Urlauber aus England im Rhein bei Biebesheim (Hessen) ertrunken. Wie die Polizei mitteilt, ist das Kind ebenfalls ums Leben gekommen. Das ist nun traurige Gewissheit.
Der zwölfjährige Junge hatte am Freitag zusammen mit anderen Kindern auf einer Kiesbank im flachen Wasser des Rheins im südhessischen Biebesheim gespielt. Auf einmal verloren sie den Halt und trieben ab.
Als der Vater seinen hilflosen Sohn sah, stürzte er sich in den Fluss. Der 33-Jährige konnte ihn noch an der Hand fassen, doch dann seien beide im Rhein untergegangen, hieß es.
Polizei, Feuerwehr und freiwillige Helfer suchten den ganzen Abend nach den Vermissten. In der Dunkelheit holten sie den Vater aus dem Fluss. Ein Notarzt stellte den Tod des Mannes aus London fest. Die Suche nach dem Jungen ging zunächst weiter. Die anderen Kinder konnten das Ufer unverletzt erreichen.
Die Familie aus London hatte nach ersten Ermittlungen gemeinsam mit einer anderen Familie auf einem nahen Campingplatz Urlaub gemacht.
Niedriger Wasserstand, große Gefahren
Derzeit hat der Rhein einen sehr niedrigen Wasserstand. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt: Dadurch sei die Strömung zwar etwas langsamer und der Fluss wirke harmloser, doch das Gegenteil sei der Fall.
Auch bei niedrigem Wasserstand habe die Strömung nichts von ihrer Gefährlichkeit verloren. Sie ziehe Schwimmer nach wie vor mit sich, wenn man den Boden unter den Füßen verliert.
Nicht nur unsichere Schwimmer oder Kinder sondern alle, die im Rhein baden wollen, sollten deshalb immer am Ufer bleiben und nicht im flachen Wasser weit rauslaufen.
Am Strandbad Oppenheim beispielsweise könnten sich Badegäste derzeit etwa 80 Meter vom Ufer entfernen. Wer sich dort aufhält, stehe aber bereits sehr nahe an der Fahrrinne der Schifffahrt, markiert durch die grünen und roten Bojen.
Wenn eine Person hier den Boden unter den Füßen verliert, bestehe Gefahr, dass sie direkt in die Schifffahrtsrinne gezogen wird. Frachtschiffe können nicht wie ein Pkw bremsen und ein Mensch in der Fahrrinne ist damit tödlicher Gefahr ausgesetzt. Außerdem sei die Strömung in der Mitte des Flusses stärker als am Rand und ziehe Menschen unerbittlich mit sich.