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Neue Trasse Berlin-München | Knapp jeder zweite Zug war unpünktlich


Neue Trasse Berlin-München
Knapp jeder zweite Zug war unpünktlich

Von t-online, afp, dru

27.12.2017Lesedauer: 2 Min.
ICE auf der Neubaustrecke Berlin-München: "Ohne Frage keine zufriedenstellende Qualität".Vergrößern des BildesICE auf der Neubaustrecke Berlin-München: "Ohne Frage keine zufriedenstellende Qualität". (Quelle: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa)
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In den ersten Wochen nach der Eröffnung lief der Betrieb auf der neuen Vorzeigetrasse der Bahn alles andere als reibungslos. Zwischen Berlin und München verkehrten knapp die Hälfte der ICE unpünktlich.

Rund vier von zehn Zügen auf der Neubaustrecke zwischen München und Berlin fuhren in den ersten neun Tagen unpünktlich. Das erklärte die Bahn auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit Angaben der "Bild"-Zeitung. Demnach kamen zwischen 10. und 18. Dezember 125 von 289 Zügen mehr als sechs Minuten zu spät an. Das entspricht etwa 43 Prozent aller Verbindungen.

Das Blatt hatte angegeben, dass insgesamt sogar zwei Drittel aller Züge unpünktlich waren. Jedoch zählte die "Bild" dabei auch Züge ab einer Minute Verspätung hinzu. Die Bahn erklärte dazu, sie werte Züge erst ab der sechsten Minute als verspätet. Während der Feiertage seien die Züge auf der Schnellfahrstrecke zu mehr als 90 Prozent pünktlich gewesen, wie auch die Verbindungen im übrigen Weihnachtsverkehr.

Premierenzug blieb auf halber Strecke liegen

Die Premiere auf der Hochgeschwindigkeitstrasse vor knapp drei Wochen wurde von zahlreichen Pannen begleitet. Ein ICE mit 200 Ehrengästen an Bord blieb am Abend der Streckeneröffnung zwischen Berlin und München liegen. In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu teils erheblichen Verspätungen, einige Züge fielen ganz aus.

Die Bahn entschuldigte sich anschließend für die Probleme. „Auf der Strecke Berlin-München konnten wir ohne Frage keine zufriedenstellende Qualität bieten“, räumte Fernverkehrsvorstand Birgit Bohle ein. Als Grund für die Ausfälle gab sie „Einzelprobleme mit dem Zugsicherungssystem ETCS“ an. Das digitale „European Train Control System“ hält Züge automatisch auf Abstand und soll langfristig herkömmliche Signale auf Bahnstrecken überflüssig machen sowie höhere Taktungen erlauben.

Grünen-Verkehrsexperte: "Gehörig was faul" bei der Bahn

Der Grünen-Verkehrsexperte Oliver Krischer warf der Bahn eine verfehlte strategische Ausrichtung vor. Es sei "gehörig was faul" im Staatskonzern Bahn, sagte Krischer zur "Bild". Es räche sich jetzt, dass die Bahn "in Prestigeprojekte und Weltkonzernambitionen investiert" und dabei ihr Kerngeschäft vernachlässige, "Menschen in Deutschland günstig, komfortabel und verlässlich von A nach B zu transportieren".

Noch bis Jahresende gewährt die Bahn bei Verspätungen auf der Strecke Berlin-München den Betroffenen eine besondere Kulanz: Hat der Zug eine Verspätung von mehr als einer Stunde, bekommen die Fahrgäste den vollen Ticketpreis erstattet, sowie zusätzlich einen Reisegutschein von 50 Euro.

Quellen:
AFP, dpa
Bericht der "Bild"-Zeitung
Eigene Recherchen

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