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Alexander Gerst vor Abflug: Was essen Astronauten? Wie gehen sie auf's Klo?


Astronauten-Wissen
Das ABC für Weltraumfahrer

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Aktualisiert am 06.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Alexander Gerst: Er hat es ins All geschafft.Vergrößern des BildesAlexander Gerst: Er hat es ins All geschafft. (Quelle: Alexander Gerst/ESA/NASA/dpa-bilder)
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Der deutsche Astronaut Alexander Gerst ist bald unterwegs zur Raumstation ISS. Dank ihm ist der Beruf des Astronauten angesagter denn je. Hier erfahren Sie alles, was Sie schon immer wissen wollten.

Nach vier Jahren auf der Erde kehrt der Astronaut Alexander Gerst zurück zur Internationalen Raumstation (ISS) und wird zeitweise als erster Deutscher ihr Kommandant. Gersts Sojus-Rakete startet am Mittwoch um 13.12 Uhr (MESZ) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Hier können Sie seine Reise im Livestream mitverfolgen. Wie das Leben im Weltraum so ist und was man darüber wissen sollte, erfahren Sie hier bei t-online.de.

Wie wird man Astronaut?

Der Beruf des Astronauten ist begehrt. Interessenten müssen darauf warten, dass die Europäische Weltraumorganisation ESA ihre Ausbildungsplätze offiziell ausschreibt. Das passiert nur alle paar Jahre – das letzte Mal 2008. Das letzte Mal haben sich 8.413 Männer und Frauen beworben. Nur sechs haben es geschafft. Sie fliegen wahrscheinlich auch ins All, so wie der deutsche Astronaut Alexander Gerst.

Es gibt nur wenige formale Bedingungen für eine Ausbildung zum Astronauten. Die Kandidaten sollten zwischen 27 und 40 Jahre alt sein. Die ESA erwartet drei Jahre Berufserfahrung, zum Beispiel als Pilot, Naturwissenschaftler, Mediziner oder Ingenieur. Außerdem sollte man gesund sein, denn das muss man mit einem Tauglichkeitszeugnis beweisen.

Was essen Astronauten?

Alle paar Monate bringt ein Versorgungsschiff frisches Obst, Wasser und abgepackten Mahlzeiten zur ISS. Im Weltraum gibt es mittlerweile laut ESA vieles zu Essen, was es auf der Erde auch gibt. Dazu gehören auch tiefgefrorenes Gemüse, Desserts, Gewürze und auch Soßen. Die Speisekarte aus der ISS biete mehr als 100 Auswahlmöglichkeiten.

Oft ist die Weltraumnahrung laut ESA gefriergetrocknet oder entwässert. Kochen bedeutet im Zweifel: Wasser zugeben und ab in den Ofen. Auch Getränke sind in entwässerter Form vorhanden. Insgesamt bekommen die Astronauten drei Mahlzeiten am Tag und Snacks dazu. Was sie im All essen möchten, müssen sie allerdings schon auf der Erde vorbestellen.

Wie gehen Astronauten auf's Klo?

Wegen der Schwerelosigkeit müssen Raumfahrer ihre Beine an der Toilette festklemmen. Was auf der Erde mit Wasser weggespült wird, saugt Unterdruck zunächst in einen 20-Liter-Behälter. Von dort werden die Stoffe weitergepumpt in leere Wassertanks des angedockten "Progress"-Raumtransporters, der als Müllcontainer dient. Der Frachter wird später zum Absturz gebracht und verglüht in der Atmosphäre.

Das rund 14 Millionen Euro teure Kosmo-Klo der ISS kann zudem Urin zu Trinkwasser aufbereiten. Dies sei aber nur für den Notfall gedacht und bei den Raumfahrern "nicht besonders beliebt", sagt der Ex-Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin.

Wie duschen Astronauten?

Duschen gibt es auf weder auf der ISS noch auf dem Space Shuttle. Wasser muss nämlich mit dem Space Shuttle oder mit Versorgungsschiffen von der Erde angeliefert werden. Darum waschen die Astronauten sich mit einem feuchten, seifigen Tuch.

Wie schlafen Astronauten?

Auch Schlafen funktioniert in der Schwerelosigkeit nicht wie auf der Erde. Damit die Raumfahrer nicht davondriften, kriechen sie in eine Art Campingsack, der an der Wand festgeschnallt ist. "Am Anfang wusste ich nicht, wie ich da schlafen soll", sagte mal der russische Kosmonaut Saljotin. Auf der Erde liege er entweder auf der rechten oder auf der linken Seite – aber ohne Schwerkraft könne man nicht liegen. Nach einiger Zeit habe er herausgefunden, dass er sich im Campingsack wie ein Embryo zusammenknüllen kann.

Was verdient ein Astronaut?

Während der Ausbildung verdienen Astronauten nach ESA-Angaben etwa 5000 Euro netto. Später steigt das Gehalt.

Wie viele Astronauten waren auf dem Mond?

US-Astronauten sollen wieder zum Mond, das hat Präsident Trump als Ziel ausgegeben. Fast 50 Jahre ist es her, dass zuletzt ein Mensch den Mond betrat. Alexander Gerst bezeichnet den Mond gerne als achten Kontinent, zu dem es hinzusegeln gelte. "Wir müssen erforschen, was es um uns herum gibt." Auch bei ersten Exkursionen zur Arktis sei die Skepsis groß gewesen, heute seien Reisen dorthin selbstverständlich.

Zwölf US-Astronauten haben zwischen 1969 und 1972 den Mond betreten. Sieben von ihnen – Neil Armstrong, Charles "Pete" Conrad, Alan Shepard, Edgar Mitchell, James Irvin, John Young und Eugene Cernan – waren bereits gestorben. Ende Mai 2018 starb auch Alan Bean. Vier Astronauten leben noch: Buzz Aldrin, David Scott, Charles Duke und Harrison Schmitt.

Wie kommen Astronauten auf die Erde zurück?

Der Flug in der Raumkapsel zurück zur Erde dauert zwischen drei und vier Stunden. 2014 lief das für Alexander Gerst so ab: Bei fünf Grad Celsius und leichtem Wind schwebte die russische Sojus-Kapsel in der Steppe von Kasachstan von einem Fallschirm gebremst zu Boden. Kurz darauf trafen rund 200 Rettungskräfte mit Geländewagen und Hubschraubern am Landeort ein.

Die Heimkehrer mussten die erste Zeit auf Klappsesseln verbringen. Ihre Muskeln waren nach der langen Zeit in der Schwerelosigkeit geschwächt. In Decken gehüllt und mit Tee versorgt winkte das Trio in die Kameras. Zur Begrüßung gab es Äpfel und Melonenstücke.

Verwendete Quellen
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