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Trier: Wo Weltkulturerbe, Mosel und Studierende aufeinandertreffen


Trier: Die älteste Stadt Deutschlands
Antike Bauwerke, die Mosel und zahlreiche Studenten prägen die älteste Stadt Deutschlands

Sabrina Grether

27.11.2018Lesedauer: 3 Min.
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Die Porta Nigra in TrierVergrößern des Bildes
Die Porta Nigra in Trier (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Im Westen von Rheinland-Pfalz, liegt in einer Talweitung des mittleren Moseltals die kreisfreie Stadt Trier. Die mit rund 110.000 Einwohnern viertgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz und älteste Stadt Deutschlands beeindruckt ihre Besucher vor allem mit bedeutenden Sehenswürdigkeiten: Gleich neun Baudenkmäler in Trier gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe - so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt. Doch auch landschaftlich hat Trier einiges zu bieten. Es erstreckt sich links und rechts der Mosel, ist umgeben von Weinbergen und den Hochflächen des Hunsrück und der Eifel und liegt in unmittelbarer Nähe zu Luxemburg.

Kaum eine deutsche Stadt ist so berühmt für ihre Geschichte

Trier ist vor allem für seine Geschichte bekannt, die sich entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten nachverfolgen lässt. Ihren Namen verdankt die Stadt dem keltischen Stamm der „Treverer“, der während der Gallischen Kriege von den Römern besiegt wurde. 16 v.Chr. gründete Kaiser Augustus die Stadt „Augusta Trevorum“. Sie wuchs zu einer Metropole heran und war sowohl Militärbasis als auch Handelszentrum der Römer. Ihren Reichtum verdankten diese dem Weinbau, der auch heute noch eine wichtige Rolle für die Region spielt. Im Jahr 275 wurde die Stadt durch die Alemannen fast vollständig zerstört und durch den römischen Kaiser Konstantin wieder aufgebaut. Viele der antiken Bauwerke in der Trierer Altstadt stammen aus dieser Zeit:

  • die Porta Nigra
  • die Kaiserthermen
  • die Römerbrücke
  • die Konstantin-Basilika
  • das Amphitheater

Der Rückzug der Römer führte zum Zerfall der Stadt, die erst 985 wieder vollständig aufgebaut wurde. Nach erneuter Zerstörung im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde Trier 1794 von französischen Truppen besetzt und 1801 unter das Regime Napoleons gestellt, bevor die Franzosen die Stadt 1814 verließen. Die darauffolgenden Jahre der Industrialisierung prägten das berühmteste Kind Triers, Karl Marx. Sein Geburtshaus, das Karl-Marx-Haus, sowie das spätere Wohnhaus der Familie können noch heute besichtigt werden.

Zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Altstadt und eine vielfältige Umgebung

Das Stadtgebiet Triers gliedert sich in 19 vielfältige Ortsbezirke. Am bekanntesten ist der Bezirk Mitte-Gartenfeld, der allerdings nur Innenstadt, Altstadt oder sogar „das Trier der Touristen“ genannt wird. Es handelt sich dabei um den Bereich innerhalb des Grüngürtels Alleenring. Dort befinden sich das Rathaus, das Theater, der Hauptbahnhof und die beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Die Fußgängerzone lockt mit schönen Gassen und gut erhaltenen Fachwerkhäusern, vor allem aber mit der Porta Nigra, dem ehemaligen Stadttor, von Einheimischen liebevoll „Pochta“ genannt. Auf dem gegenüberliegenden Simeonsstiftplatz steht seit Mai 2018 die umstrittene Karl-Marx-Statue, ein Geschenk der Volksrepublik China anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx. Von dort aus gelangt man über die Simeonsraße zum Hauptmarkt, wo alle wichtigen Straßen zusammenlaufen und der prunkvolle Petrusbrunnen zu finden ist. Der Trierer Dom St. Petrus ist mit seinem noch heute erhaltenen Kernbau aus dem 4. Jahrhundert, dem „Quadratbau“, die älteste Bischofskirche Deutschlands. Angrenzend an den Dom befindet sich die Liebfrauenkirche, Deutschlands älteste gotische Kirche. Auch das Amphitheater, das früher Platz für 20.000 Zuschauer bot, die Kaiserthermen und das Kurfürstliche Palais sind von dort aus fußläufig zu erreichen. Touristen können in zahlreichen Restaurants, Hotels, Ferienwohnungen und Jugendherbergen rund um diese Sehenswürdigkeiten in die Welt der Römer eintauchen und ein Urlaubserlebnis der besonderen Art genießen. Auch außerhalb der Innenstadt Triers gibt es einiges zu entdecken. Beispielsweise lohnt sich ein Ausflug zur Mariensäule auf dem Markusberg, zum Aussichtspunkt Petrisberg mit einem Aufstieg durch die Weinberge oder zur Saarburg.

23.000 Studierende an Universität und Fachhochschule

Trier ist zwar nicht vorrangig als Universitätsstadt bekannt, kann aber mit knapp 23.000 Studierenden durchaus als solche bezeichnet werden. Die Universität Trier zählt rund 15.000 Studenten und bietet Studiengänge in sechs verschiedenen Fachbereichen an. Wie die gesamte Geschichte der Stadt ist auch die der Uni in der Vergangenheit geprägt von Rückschlägen und Neuanfängen. Sie wurde 1473 gegründet, im 18. Jahrhundert unter Napoleon geschlossen und erst im Jahr 1970 wieder neu eröffnet. Das Universitätsgelände im Stadtteil Tarforst wurde 2013 vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten als einer von 100 besonderen Orten ausgezeichnet. Auch die 1996 gegründete Fachhochschule Trier ist überregional bekannt und mit nahezu 8.000 Studierenden eine der größten Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz.

Museen und Veranstaltungen in Trier

Trier beeindruckt nicht nur mit zahllosen Sehenswürdigkeiten, sondern auch mit einigen Veranstaltungen und Kultureinrichtungen. Zu den wichtigsten Veranstaltungen zählt der Trierer Weihnachtsmarkt auf dem Hauptmarkt, der Touristen und Einheimische gleichermaßen begeistert. Im Exhaus und der ehemaligen Tuchfabrik Tufa finden regelmäßig Konzerte verschiedenster Musikgenres statt. Bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Besuch im Broadway Filmtheater, einem unabhängigen Kino, das mit einem Kino-Frühstück Filmbegeisterte der ganzen Region anlockt. Für Museumsliebhaber lohnt sich ein Besuch im Museum am Dom, im Rheinischen Landesmuseum oder im Spielzeug-Museum am Hauptmarkt. Seine größte Attraktion verlor Trier jedoch wegen zu hoher Kosten vor einigen Jahren: Das Spektakel Brot & Spiele konnte von 1997 bis 2012 zahlreiche Zuschauer mit seinen Römerspielen anlocken und dabei die vielen historischen Bauwerke zum Leben erwecken.

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