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Nach Explosion in Beirut: Hafen-Direktor und Zoll-Chef festgenommen


Beirut: Hafen-Direktor und Zoll-Chef festgenommen

Von dpa, reuters, sje

Aktualisiert am 07.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Ort der Explosion: Der libanesische Präsident Aoun will bei der Suche nach der Ursache keine Option ausschließen.Vergrößern des BildesDer Ort der Explosion: Der libanesische Präsident Aoun will bei der Suche nach der Ursache keine Option ausschließen. (Quelle: Mohamed Azakir/reuters)
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Drei Tage nach der Explosion laufen die Ermittlungen in Beirut auf Hochtouren. Präsident Aoun will dabei keine Option ausschließlich – auch die Möglichkeit eines Anschlags werde untersucht.

Drei Tage nach der verheerenden Explosion in Beirut sind Verantwortliche des Hafens der libanesischen Hauptstadt festgenommen worden. Dazu zählten Zoll-Chef Badri Dahir, dessen Vorgänger Schafik Mirhi und Hafen-Direktor Hassan Kuraitim, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Freitagabend.

Die Entscheidung sei im Zuge von Ermittlungen zu den Hintergründen der Explosion getroffen worden, hieß es weiter. Bereits am Vorabend waren 16 Hafen-Mitarbeiter festgenommen worden. Nach Justizangaben wurden bislang 18 Personen vernommen.

Aoun will Ermittlungen in alle Richtungen

Die Ursache für die Explosionskatastrophe ist dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun zufolge noch unklar. Auch ein Raketenangriff oder ein Bombenanschlag werde demnach nicht ausgeschlossen, teilte das Präsidialamt am Freitag mit. Es werde untersucht, ob es sich um Fahrlässigkeit wegen der Lagerung hochexplosiven Materials, einen Unfall oder einen Eingriff von außen handele. Es gebe auch die Möglichkeit, dass die Explosion durch eine Rakete oder eine Bombe oder eine andere Tat ausgelöst worden sei, zitierte das Amt Aoun und bestätigte damit dessen Äußerungen gegenüber lokalen Medien.

Bei der Suche nach der Ursache lag der Fokus bislang auf 2750 Tonnen hochexplosiven Ammoniumnitrats, die der Regierung zufolge sechs Jahre lang ungesichert im Hafen gelagert wurden. Aoun sagte, die Untersuchung werde auf drei Ebenen geführt. Erstens, wo das explosive Material hergekommen und wie es gelagert worden sei, zweitens, ob die Explosion durch Fahrlässigkeit oder einen Unfall verursacht worden sei und drittens die Möglichkeit, dass es einen externen Eingriff gegeben habe. In Sicherheitskreisen war zuletzt von Untätigkeit und Fahrlässigkeit bei der Lagerung des explosiven Materials die Rede.

Hisbollah weist Verantwortung zurück

Die schiitische Hisbollah wie jede Verantwortung zurück. Er erkläre entschieden, dass seine Organisation nichts im Hafen habe, sagte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Freitag in einer Fernsehansprache: "Kein Waffenlager, keine Raketen, keine Gewehre, keine Bombe, keine Kugeln, kein Nitrat. Absolut nichts, weder jetzt, noch früher, noch in Zukunft." Er wies auch den Vorwurf zurück, die Hisbollah kontrolliere den Hafen.

Die Iran-treue Organisation hat im Libanon starken politischen Einfluss und bildet einen Staat im Staate. Kritiker halten ihr vor, sie kontrolliere einen großen Teil des Beiruter Hafens. Die Hisbollah gehört auch der derzeitigen libanesischen Regierung an.

Bei der gewaltigen Detonation in Beirut am Dienstag waren mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen, rund 5.000 wurden verletzt. Große Teile des Hafens und der umliegenden Wohngebiete wurden zerstört.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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