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Hitzewelle in Deutschland: Wo Strände voll sind, Trinkwasser knapp wird


Hitzewelle in Deutschland
Wo Strände voll sind, Trinkwasser knapp wird

Von dpa, dru

Aktualisiert am 08.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Badegäste am Timmendorfer Strand: Die Behörden raten wegen des großen Andrangs weiteren Gästen von der Anreise ab.Vergrößern des BildesBadegäste am Timmendorfer Strand: Die Behörden raten wegen des großen Andrangs weiteren Gästen von der Anreise ab. (Quelle: Bodo Marks/dpa)
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Wer schwitzt, braucht Abkühlung: Weil viele Menschen wegen der Corona-Pandemie Deutschland in diesem Sommer nicht verlassen, ist der Andrang an der Küste enorm. Andernorts wird sogar das Trinkwasser knapp.

Deutschland schwitzte am Samstag wie unter einer Hitzeglocke. Der Bedarf an kühlem Nass war so riesig, dass in einer Gemeinde in Niedersachsen die Trinkwasserversorgung zusammenbrach. Im Norden wurden die Strände gestürmt. Die Behörden warnten vor Überfüllung. Die Waldbrandgefahr ist mittlerweile besorgniserregend. NRW und der Südwesten mussten Badetote beklagen.

Wasserversorgung zusammen gebrochen

In Lauenau in Niedersachsen brach am Samstag die Wasserversorgung zusammen, nachdem die Abnahmemenge wegen der heißen Temperaturen drastisch gestiegen war. Frühere Spitzenverbrauche wurden noch überschritten, erklärte der Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, Georg Hudalla (parteilos), zu der Lauenau gehört. "Sonst sind die Menschen in der Sommerzeit verreist und jetzt sind sie zu Hause."

Der Trinkwasserspeicher könne über Nacht nicht mehr komplett aufgefüllt werden, sagte Hudalla. So sei er am Samstagmittag auf Null gelaufen. "Es kann passieren, wenn Menschen den Hahn aufmachen: Es kommt wirklich gar nichts", sagte der Bürgermeister. Zuvor hatte der NDR berichtet.

Knapp 4.000 Menschen sind betroffen. Die Feuerwehr stellte Behälter mit Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung auf, das sich die Bürger abholen können. Dazu verteilten Tanklöschfahrzeuge ihr Brandwasser in den Ortsteilen. Trinkwasser müssen sich die Menschen im Supermarkt kaufen.

Ansturm auf Küstenbäder

An Nord- und Ostsee rieten viele Kur- und Badeorte wegen des starken Urlauberandrangs dringend von weiteren Anreisen ab. Gerade an der Ostsee seien bereits mittags viele Strände an ihrer maximalen Kapazität angelangt, teilten die Tourismus- und Kurdirektionen mit.

In der Lübecker Bucht sei es dabei besonders voll. Scharbeutz' Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) riet dringend von einer Anreise ab. Die Kurdirektion am Timmendorfer Strand empfahl, ebenfalls von einer Fahrt in die Lübecker Bucht abzusehen. Die Strandampel auf der Website strandticker.de stand vielerorts auf rot.

An der Nordsee war es vor allem in St. Peter-Ording eng – allerdings nicht wegen voller Strände: Vielmehr seien verstopfte Zufahrten das Problem, teilte die Tourismusdirektion mit. Eine Anreise solle ab Mittag nicht mehr möglich sein, Autos würden bereits abgeschleppt.

Teilweise höchste Waldbrandstufe

Wegen des heißen und trockenen Hochsommerwetters gilt in Teilen von Thüringen, Hessen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz sowie des Saarlandes die höchste Waldbrandstufe, in vielen weiteren Landkreisen die zweithöchste. Weil sich die Wetterlage noch mehrere Tage halten wird, ist vorerst keine Entspannung zu erwarten.

Der Höchstwert des Tages wurde nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes an der Wetterstation Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz) mit 38,2 Grad gemessen. Das war aber kein neuer Höchstwert für dieses Jahr – den gab es am 31. Juli mit 38,5 Grad im südbadischen Rheinfelden.

Mehrere Tote und Verletzte bei Badeunfällen

In Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen mussten die Einsatzkräfte drei Badetote bergen. Im Kreis Steinfurt in NRW wurde ein 17-Jähriger bereits am Freitagabend tot im Torfmoorsee in Hörstel entdeckt. Rund 30 Kilometer entfernt verschwand ein 44-Jähriger im Bockholter See in Greven. Bekannte entdeckten wenig später seinen leblosen Körper.

Aus einem See in St. Leon-Rot (Baden-Württemberg) wurde am Samstagmittag ein Mann tot geborgen. Die genauen Umstände des Unglücks waren nach Polizeiangaben zunächst nicht geklärt.

Im Venekotensee im Kreis Viersen (NRW) wurde ein siebenjähriger Junge beim Baden lebensgefährlich verletzt, als er aus noch unklarer Ursache unter Wasser geriet. Ersthelfer zogen ihn heraus und begannen mit der Reanimation. Dann wurde das Kind per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Im Bodensee ging ein 70 Jahre alter Schwimmer unter. Er musste reanimiert werden, sein Zustand war zunächst kritisch, wie die Polizei mitteilte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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