t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Berlin: 21-Jährige stirbt nach tödlichem Crash – Polizist schweigt


21-Jährige verstorben
Berliner Polizist schweigt über tödlichen Crash vor Gericht

Von dpa
Aktualisiert am 27.10.2020Lesedauer: 2 Min.
Der angeklagte Polizist steht im Gerichtssaal im Amtsgericht Tiergarten.Vergrößern des BildesDer angeklagte Polizist steht im Gerichtssaal im Amtsgericht Tiergarten. (Quelle: Maurizio Gambarini/Archvbild/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In Berlin steht nach einem tödlichen Zusammenstoß mit einem Polizeiwagen ein Polizist vor Gericht. Der Fall hatte hohe Wellen geschlagen – auch weil der Beamte alkoholisiert gewesen sein soll.

Im Prozess um den tödlichen Crash eines Funkstreifenwagens mit dem Auto einer jungen Frau in Berlin hat sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen geäußert. Zum Auftakt der Verhandlung am Amtsgericht Tiergarten ließ der 53-jährige Polizist über seinen Anwalt erklären, er werde gegenwärtig nichts dazu sagen. Zugleich trug der Anwalt an die Eltern der 21-Jährigen gerichtet vor, dem Polizeihauptkommissar gehe das "tragische, schreckliche Unfallgeschehen" bis heute sehr nahe. Es tue ihm "sehr, sehr leid".

Die Anklage wirft dem Beamten fahrlässige Tötung vor. Er soll am 29. Januar 2018 bei einer Einsatzfahrt mit überhöhter Geschwindigkeit nahe dem Alexanderplatz in den Wagen einer 21-Jährigen gekracht sein. Die Frau, die einparken wollte, starb noch an der Unfallstelle.

Die Eltern der jungen Frau kamen ganz in Schwarz gekleidet ins Gericht. Sie sind Nebenkläger. Die Mutter stellte an ihrem Platz im Gerichtssaal ein Bild ihrer Tochter auf – gegenüber saß der Angeklagte.

Vor Prozessbeginn zeigten sich die Eltern verbittert. "Wir fühlen uns, als müssten wir uns auf die Anklagebank setzen", so die 49-jährige Mutter. Sie hätten keine Hilfe bekommen. "Man hat uns einfach allein gelassen, es war keiner da."

Patientenakte des Polizisten tabu

Der Prozess sollte ursprünglich im März beginnen, war aber wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Auf einer Internet-Gedenkseite drückten viele Menschen ihr Mitgefühl mit den Eltern der jungen Frau aus und wünschten viel Kraft für die Verhandlung.

Laut Gericht geht es nicht um Gefährdung des Straßenverkehrs durch Alkohol am Steuer, wie zunächst von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Dieser Vorwurf musste nach einem Gerichtsbeschluss fallen gelassen werden, weil die beschlagnahmte Patientenakte des Polizisten nicht als Beweismittel verwendet werden darf. Die Beschlagnahme sei rechtswidrig gewesen. Der Fall hatte öffentlich hohe Wellen geschlagen.

Nicht der einzige Fall dieser Art

Der Hauptkommissar – nach eigenen Angaben seit mehr als 30 Jahren bei der Polizei – war bereits im Juli 2019 wegen illegalen Besitzes von zwei Schlagringen zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Sein Anwalt hatte angekündigt, der Polizist wolle sich seiner Verantwortung stellen und bezog dies ausdrücklich auch auf den Unfall.

Laut Staatsanwaltschaft soll der Beamte am Steuer hinter einer Tunnelausfahrt das Fahrzeug der 21-Jährigen zu spät bemerkt und dann getroffen haben. Bei der Kollision sei noch eine Geschwindigkeit von 93 Kilometern pro Stunde festgestellt worden.

Der tödliche Crash vor zwei Jahren war nicht der einzige traurige Fall dieser Art in Berlin. Im Februar fuhr eine Zivilstreife eine 28-Jährige an und verletzte sie tödlich. Im selben Monat überfuhr ein Streifenwagen einen 30-Jährigen Mann, der wenig später starb.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website