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Bahn-Chaos durch 9-Euro-Ticket: Mehr als 700 Problemfälle pro Pfingsttag


Reisende abgewiesen
Bahn meldet mehr als 700 Problemfälle pro Pfingsttag

Von afp
Aktualisiert am 07.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei greift am Kölner Hauptbahnhof ein: Hundertfach mussten nach Angaben der Bahn am Pfingstwochenende Reisende abgewiesen werden.Vergrößern des BildesDie Polizei greift am Kölner Hauptbahnhof ein: Hundertfach mussten nach Angaben der Bahn am Pfingstwochenende Reisende abgewiesen werden. (Quelle: Henning Kaiser/dpa-bilder)
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Zunächst blieb das befürchtete Chaos bundesweit aus. Erste Zahlen zeigen nun aber immer deutlicher, wie stark die Bahn über Pfingsten an ihre Grenzen gekommen ist. In Hunderten Fällen konnten Reisende nicht den gewünschten Zug nehmen.

Die Personalvertretung der Deutschen Bahn hat nach dem Pfingstwochenende mit Neun-Euro-Ticket von einer hohen Belastung für die Mitarbeitenden berichtet. "Die Neun-Euro-Aktion hat erwartungsgemäß einen großen Ansturm auf die Regionalzüge ausgelöst, der bundesweit zu deutlich mehr Fällen von Überlastung geführt hat", sagte der Vizevorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio, Ralf Damde, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

"Zu den befürchteten tätlichen Übergriffen gegen das Bahnpersonal kam es nicht, wohl aber zu verbalen", sagte Damde. Der massive zusätzliche Personalbedarf habe allein über Pfingsten Tausende Überstunden nötig gemacht. Trotz der vielen zusätzlich eingesetzten Fahrzeuge mussten Passagiere abgewiesen werden. "Überall in Deutschland waren die Bahnsteige und die Züge voll, in mehreren Fällen mussten überfüllte Züge geräumt werden – aber zum Glück keine Bahnhöfe."

"Fahrräder sind ein großes Problem"

Laut ersten Auswertungen der Problemmeldungen der Zugführer hat es an jedem Tag bundesweit etwa 400 Züge mit zu hoher Auslastung gegeben, sodass Passagiere abgewiesen werden mussten oder Fahrräder nicht mitgenommen werden konnten. "Vor allem Fahrräder sind nach wie vor ein großes Problem", sagte Damde dem RND.

Insgesamt gab es pro Tag rund 700 Meldungen von Überlastung, Problemen mit Passagieren oder Störungen an die Einsatzzentrale. Das sei signifikant mehr als an einem durchschnittlichen Wochenende und auch signifikant mehr als an den Pfingstwochenenden vor Corona.

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Viele Reisende ohne Bahn-Erfahrung

Zu erhöhtem Personal- und Zeitaufwand führte demnach, dass viele Reisende ohne Bahn-Erfahrung sich auf den Bahnsteigen oder in großen Bahnhöfen nicht zurechtfanden, erklärte Damde. "Insgesamt brauchten die Passagiere deutlich mehr Hilfestellung als sonst. Dazu gehörte auch, dass viele Menschen, die lange nicht Zug gefahren sind, nicht wussten, dass im ÖPNV nach wie vor Maskenpflicht herrscht."

Der zusätzliche Einsatz von Fahrzeugen habe flächendeckend zu Überstunden für das Bahnpersonal geführt, vor allem bei Lokführern, Kundenbetreuern, Service-, aber auch Reinigungskräften und dem Personal für die Instandhaltung, erklärte Damde. "Störungen können nicht mehr in der Werkstatt, sondern müssen an Fahrzeugen im Dauereinsatz von mobilen Teams vor Ort behoben werden."

Das Personal habe die Zusatzaufgaben über die Betriebsteile hinweg sehr kooperativ und engagiert ausgeübt, sagte er dem RND. "Im Ausnahmefall ist das möglich, aber dauerhaft nicht. Viele Bahnangestellte gehen schon jetzt auf dem Zahnfleisch", betonte Damde.

Verwendete Quellen
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