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Bayern: Frau wollte Ehemann mit Blutverdünner töten – zehn Jahre Haft


Wegen Liebhaber
Frau will Ehemann mit Blutverdünner töten – zehn Jahre Haft

Von dpa
Aktualisiert am 20.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Die Angeklagte (l) neben ihrem Verteidiger: Das Urteil wurde heute im Landgericht Passau gesprochen.Vergrößern des BildesDie Angeklagte (l) neben ihrem Verteidiger: Das Urteil wurde heute im Landgericht Passau gesprochen. (Quelle: Armin Weigel/dpa-bilder)
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In Bayern ist eine Frau zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden. Wegen ihres Liebhabers hat sie versucht, ihren Ehemann mit Blutverdünner zu töten. Der Gehörnte stand sogar noch vor Gericht zu seiner Frau.

Weil sie ihren Ehemann mit Blutverdünnungsmitteln umbringen wollte, muss eine Frau aus Bayern für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Passau verurteilte die 51-Jährige am Freitag wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Nach Ansicht des Gerichtes wollte die Deutsche ihren Ehemann im vergangenen Sommer in Waldkirchen töten, um Zeit für ihren Geliebten zu haben.

"Nur mit Bauchweh" habe er dieses vergleichsweise milde Urteil verhängt, sagte der Vorsitzende Richter Wolfgang Hainzlmayr. Es sei ein Unterschied, ob jemand im Affekt jemanden umbringe oder ob jemand seinem Opfer Tag für Tag wieder Medikamente gibt, weil er ihn immer noch töten will und ihn gleichzeitig fürsorglich zum Arzt fährt. "Das ist widerlich, kaltschnäuzig und zynisch", sagte Hainzlmayr.

Richter: "Unheimlich Mitleid" mit Töchtern der Angeklagten

Der Prozess hatte für Aufsehen gesorgt, weil das Opfer während eines Verhandlungstages die Schuld plötzlich auf sich nahm und behauptete, das Medikament selbst eingenommen zu haben. Der Richter ging davon aus, dass der Mann durch die Selbstbezichtigung seine Frau vor dem Gefängnis bewahren wollte.

Dass der Mann das Medikament tatsächlich selbst eingenommen habe, sei durch die Aussage der toxikologischen Gutachterin widerlegt worden, sagte der Richter. Die Menge, die der Mann genommen haben will, stimme nicht mit der letztlich festgestellten Blutgerinnung überein.

Besonders ging der Richter auf die Situation der beiden Töchter der Angeklagten ein. Die Kammer habe "unheimlich Mitleid" mit ihnen. "Die Situation ist kafkaesk." Die Mutter sei verurteilt und bestreite die Tat, der Stiefvater – den die Mädchen wie ihren Vater liebten – bezichtige sich selbst. "Die Situation für die Kinder können nur Sie bereinigen", sagte Hainzlmayr an die 51-Jährige gerichtet. Diese nahm das Urteil regungslos zur Kenntnis. Ihr Anwalt plant nach eigener Aussage, Revision einzulegen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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