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Fall Usedom: Mörder von 18-jähriger Maria bekommt lebenslänglich


Urteil im Usedom-Fall
Lange Strafen für Mörder der 18-jährigen Maria

Von dpa
Aktualisiert am 06.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Maria mit dem Schal, den sie zuletzt getragen haben soll: Die Polizei sucht nun mit Fotos nach Hinweisen zu dem Tötungsdelikt.Vergrößern des BildesMaria mit dem Schal, den sie zuletzt getragen haben soll: Die Polizei sucht nun mit Fotos nach Hinweisen zu dem Tötungsdelikt. (Quelle: Polizeipräsidium Neubrandenburg)
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Auf der Urlaubsinsel Usedom wird eine schwangere junge Frau brutal umgebracht – aus reiner Mordlust. Nun ist ein Urteil gesprochen. Ein Gutachter hält die Täter für extrem gefährlich.

Für den grausamen Mord an der 18-jährigen Maria aus Zinnowitz hat das Landgericht Stralsund für den 19 Jahre alten Haupttäter die Unterbringung im Maßregelvollzug in einer Psychiatrie angeordnet. Zusätzlich wurde er zu einer zwölfjährigen Jugendhaftstrafe verurteilt. Der andere Täter, ein 21 Jahre alter Mann, erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Bei ihm stellte das Gericht am Freitag auch die besondere Schwere der Schuld fest. Eine vorzeitige Haftentlassung ist damit so gut wie ausgeschlossen.

Sie planten den Mord

Laut Gericht wollten die beiden einen Menschen sterben sehen. Sie suchten sich dafür die im dritten Monat schwangere Maria, mit der sie befreundet waren. "Es gab nicht den geringsten Anlass dafür, Wut oder Rachegedanken zu hegen", sagte die Richterin. Der Tod des Fötus wurde als Schwangerschaftsabbruch gewertet und floss in das Strafmaß mit ein. "Wieder gutzumachen ist der Tod Marias unter keinen Umständen" betonte das Gericht.

Maria wohnte alleine. Es sei einfacher gewesen, das Mordvorhaben umzusetzen als bei einem anderen jungen Mann in der Clique, der ebenfalls in ihrem Visier stand, hatte der 19-Jährige im Prozess gesagt.

Er hatte die Anklage zum großen Teil bestätigt. Danach haben die beiden Angeklagten zusammen den Mordplan gefasst. Er habe er sich dann neben einem Messer auch Ersatzkleidung besorgt, um sie später gegen die mit Blut beschmierte auszutauschen. Unter einem Vorwand waren sie in die Wohnung Marias gekommen. Dort habe der Haupttäter aus dem Hinterhalt seinem Opfer einen heftigen Stich in den Hals versetzt.

Gutachten: Extrem gefährlich

Sie hätten wohl nicht damit gerechnet, dass sich Maria nach dieser Verletzung noch wehren konnte, betonte die Richterin. Maria habe "Aua" und "Hör auf" gerufen. Dann habe er sich auf die am Boden liegende Frau gesetzt und ihr zahlreiche weitere Stiche am Kopf und Hals zugefügt, während der Mittäter ihre Beine festgehalten habe. Der 21 Jahre alte Mann hatte dies allerdings bestritten. Allerdings wurde seine DNA im unteren Bereich von Marias Hose gefunden. Vier Wochen nach der Tat wurden die beiden Männer festgenommen.


Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Jüngeren eine extrem hohe Gefährlichkeit attestiert. Bei ihm sei ein völliger Mangel an Empathie festzustellen, sagte der Psychiater. Er sei extrem aggressiv und impulsiv. "Das sind Leute, um die man sich Sorgen machen muss." Der Täter hatte auch angekündigt, eine solche Tat wiederholen zu wollen.

Er empfahl die Unterbringung im Maßregelvollzug. Dort werden Therapieversuche unternommen, Experten gehen bei dem Täter aber von einer sehr langen Zeit in der Psychiatrie aus. Die Gutachterin des zweiten Angeklagten sah bei diesem keine Hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung oder eingeschränkte Steuerungsfähigkeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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