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Bayern: Mann wegen Kindesmissbrauch und Zwangsprostitution verurteilt


Kindesmissbrauch
49-Jähriger zu zehn Jahren Haft verurteilt

Von dpa
20.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Angeklagter hält sich im Gerichtssaal einen Ordner vor das Gesicht: Er räumte die Taten nicht vollständig ein.Vergrößern des BildesAngeklagter hält sich im Gerichtssaal einen Ordner vor das Gesicht: Er räumte die Taten nicht vollständig ein. (Quelle: Nicolas Armer/dpa/dpa-bilder)
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Zwei Jahre lang bot ein 49-Jähriger die Tochter seiner Lebensgefährtin anderen Männern zum sexuellen Missbrauch an. Nun wurde er verurteilt. Auch die Mutter des Mädchens muss sich verantworten.

Kurz vor Mitternacht muss sich das Mädchen auf einem Autobahnparkplatz in Unterfranken für sexuelle Handlungen anbieten. Ein Lastwagenfahrer nimmt das Angebot an. Als Gegenleistung gibt es fünf Euro und eine Packung Zigaretten. Beides erhält ein anderer Mann – der Lebensgefährte ihrer Mutter. Er hatte das Kind auf den Parkplatz gefahren und ihm ein Handy mitgegeben, um den Missbrauch mitanzuhören.

Am Donnerstag wurde der 49-Jährige nun unter anderem wegen schwerer Zwangsprostitution und schweren sexuellen Missbrauchs zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt. Zudem wurde er wegen des Herstellens von Darstellungen von sexualisierten Kindesmissbrauch verurteilt. Das Opfer war bei den Übergriffen zwischen neun und elf Jahre alt. "Da fehlen einem die Worte", sagte die Vorsitzende Richterin Angelika Drescher.

Das Landgericht Schweinfurt sah es als erwiesen an, dass der Deutsche selbst die Tochter seiner Lebensgefährtin in Dutzenden Fällen schwer sexuell missbraucht hatte – in der Wohnung, auf Camping- oder Fahrradausflügen. Die Taten erfolgten über zwei Jahre hinweg und wurden von ihm zum Teil fotografiert und gefilmt. Der Verurteilte habe die Vorwürfe umfangreich, aber nicht vollständig eingeräumt, so die Richterin.

Ein Lkw-Fahrer rief die Polizei

Der Lastwagenfahrer, der das Mädchen im Sommer 2020 missbraucht haben soll, ist den Ermittlern noch unbekannt. Schon am nächsten Tag sei der Lebensgefährte der Mutter, den das Opfer laut Richterin auch "Papa" genannt haben soll, erneut zu einem Autobahnparkplatz gefahren. In dieser Nacht lehnten alle Männer das Angebot ab. Einer informierte die Polizei.

Die Übergriffe zwischen Sommer 2018 und Sommer 2020 soll die Mutter gebilligt haben. Die 39-Jährige muss sich wegen Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern durch Unterlassen in einem gesonderten Verfahren verantworten. Der Beschuldigte soll die Frau unter anderem unter Druck gesetzt haben, indem er ihr die Trennung androhte.

Die Ermittler fanden zudem heraus, dass ein weiterer Mann sich an dem Mädchen in mindestens zwei Fällen vergangen haben soll – während der Lebensgefährte der Mutter dabei war. Der Prozess gegen den 50-Jährigen wegen Kindesmissbrauchs beginnt in der kommenden Woche.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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