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Feuer in Australien: Buschbrände erzeugen Blitz und Donner


Phänomen in Australien
Buschbrände erzeugen Blitz und Donner

Von dpa, afp, dru

Aktualisiert am 21.12.2019Lesedauer: 3 Min.
Australien: Ein Feuerwehrmann bekämpft die Flammen des "Gosper Mountain"-Feuers, die ein Gebäude erreicht haben.Vergrößern des BildesAustralien: Ein Feuerwehrmann bekämpft die Flammen des "Gosper Mountain"-Feuers, die ein Gebäude erreicht haben. (Quelle: Dan Himbrechts/AAP/dpa)
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Die Buschbrände in Australien nehmen immer bedrohlichere Ausmaße an. Tausende Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind im Einsatz. Doch ihr Kampf gegen die Flammen wird brutal erschwert.

Buschbrände und Rekordhitze in Australien sorgen im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales für dramatische Szenen. Rund 10.000 Polizisten, Rettungskräfte, Sanitäter und Feuerwehrleute waren am Samstag im Einsatz. Die Regierung in New South Wales im Südosten des Landes rief Urlauber in Sydney auf, die Stadt binnen der kommenden 24 Stunden nicht zu verlassen. Dutzende Straßen in Richtung Südwesten nach Canberra und Melbourne sowie viele Zugstrecken wurden gesperrt.

"Heute war ein schrecklicher Tag", sagte der Feuerwehrchef des Bundesstaates New South Wales, Shane Fitzsimmons, am Samstagnachmittag (Ortszeit). Die Einsatzkräfte könnten die zahlreichen Feuer erst unter Kontrolle bringen, wenn es endlich wieder "ordentlich" regne.

Der zuständige Minister David Elliot sprach vom "wahrscheinlich größten Einsatz von Rettungskräften" in der Geschichte von New South Wales. Er forderte die Bevölkerung auf, die Retter zu unterstützen. "Vier Tage vor Weihnachten sind sie da, um Familien zu schützen", lobte der Minister.

Unter welch schwierigen Bedingungen die Einsatzkräfte vor Ort gegen die Flammen kämpfen, sehen Sie oben im Video.

Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört.

Brutale Hitze erschwert Einsatz der Feuerwehr

Im Kampf gegen die Flammen macht der Feuerwehr vor allem die andauernde Hitzewelle zu schaffen: In den Außenbezirken von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaats, wurden bis zu 47 Grad erwartet. Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht.

Ein besonders bedrohliches Großfeuer im Nordwesten der Stadt ist lediglich rund 70 Kilometer entfernt, 90 Kilometer südwestlich der Millionenmetropole tobt ein weiterer Flächenbrand. Auch in Sydney selbst leiden die Menschen unter den Rauchschwaden. Die Behörden stufen die Luftqualität als "gefährlich" ein.

Zahlreiche Ärzte warnten angesichts des gesundheitsgefährdenden Rauchs erneut vor einem "öffentlichen Gesundheitsnotstand". Die Gesundheitsbehörden seien nicht auf die steigende Zahl der Notfälle – unter anderem wegen Atembeschwerden – vorbereitet, außerdem seien die gesundheitlichen Auswirkungen bislang noch nicht abzuschätzen, sagte Kim Loo von der Interessengruppe "Ärzte für die Umwelt" der Nachrichtenagentur AFP.

"Fast die gesamte Bevölkerung von New South Wales ist dem Rauch dauerhaft ausgesetzt. Weil wir das noch nie zuvor erlebt haben, wissen wir noch nicht, welche Folgen dies möglicherweise haben könnte", sagte Loo weiter.

Brände erzeugen eigene Gewitter

Zwei massive Brände im Süden von Sydney waren laut Feuerwehr sogar für ein seltenes Wetterphänomen verantwortlich: sie lösten Gewitter aus. Ein von einem Feuer generiertes Gewitter kann entstehen, wenn sich Rauchschwaden abkühlen und auf den Druck in der Erdatmosphäre treffen. Hierbei kann eine Wolke erzeugt werden, die Blitze und starke Winde erzeugen kann.

Von den Flammen bedroht war am Samstag auch die 12.000-Einwohner-Stadt Lithgow rund 140 Kilometer westlich von Sydney. Einige Häuser dort wurden bereits von Feuer zerstört. Im gesamten Bundesstaat wurden am Samstag noch über 100 Buschbrände gezählt. "Wir schaffen es nicht, all diese Brände unter Kontrolle zu bekommen, wenn wir keinen anständigen Regen bekommen", sagte Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons.

Mindestens acht Menschen in New South Wales sind inzwischen wegen der Feuer gestorben. Rund drei Millionen Hektar sind verbrannt, etwa 800 Häuser und Wohnungen wurden von den Flammen zerstört.

Mittlerweile kämpfen in vier der acht Bundesstaaten Australiens Tausende Feuerwehrleute gegen außer Kontrolle geratene Buschfeuer. In einigen Teilen von South Australia wurden gar sengende Temperaturen bis zu 50 Grad erwartet. In einer Bergkette nahe Adelaide, der Hauptstadt des Staats, kamen zwei Menschen bei Bränden ums Leben. Auch in den Bundesstaaten Victoria und Queensland sind jeweils Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Zwei Brände in Victoria wurden als Notfälle eingestuft. Auch dort seien Menschen in Gefahr.

In Australiens Hauptstadt Canberra leidet die Bevölkerung ebenfalls unter hohen Temperaturen und Rauchschwaden. In der Stadt wurde am Samstag eine für Dezember neue Rekordtemperatur von 41,1 Grad gemessen. Der wegen einer Familienreise nach Hawaii in die Kritik geratene Premierminister Scott Morrison wurde derweil noch am Samstag in Australien zurückerwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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