Tragischer Fall in den USA: Junge ruft die Polizei – die schießt auf ihn

Die Polizei dein Freund und Helfer? In den USA trug sich nun ein weiterer Fall zu, der daran Zweifel sät. Ein elfjähriger Junge wurde zum Opfer eines Einsatzes, den er selbst ausgelöst hatte.

Der elfjährige Aderrien Murry aus Indianola im US-Bundesstaat Mississippi wollte nur seine Mutter beschützen, nachdem es in der Familie wohl zum Streit gekommen war. Also rief er vom Handy aus die Polizei. Als die eintraf, forderte einer der Beamten die Bewohner des Hauses mit gezogener Waffe auf, mit erhobenen Händen herauszukommen.

Murrys Mutter rief den Polizisten zu, dass niemand im Haus bewaffnet sei. Der elfährige Aderrien ging mit erhobenen Händen aus dem Haus, einer der Polizisten soll dem Jungen dann ohne Vorwarnung in die Brust geschossen haben, wie ein Anwalt der Familie Murry nun der "Washington Post" sagte. Demnach hatte sich der Vorfall bereits am Samstag zugetragen.

Beamte hatten sich in der Adresse geirrt

"Warum schießt der auf mich? Was habe ich denn getan?", fragte der Junge noch, dann begann er zu weinen. Aderrien wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte ihn notversorgten. Er erlitt eine kollabierte Lunge, gebrochene Rippen und einen Leberriss. Er konnte das Hospital jedoch schon wieder verlassen.

Die Familie fordert nun Konsequenzen. "Es gibt keine Entschuldigung für das, was der Beamte getan hat", sagte Anwalt Carlos Moore der "Post". "Aderrien hätte durch das rücksichtslose Verhalten des Officers fast sein Leben verloren."

Der Beamte wurde inzwischen beurlaubt und eine Untersuchung eingeleitet. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in den USA. Erst im April war ein Mann im Bundesstaat New Mexico von Polizisten auf seinem Grundstück erschossen worden, nachdem ein Notruf wegen häuslicher Gewalt eingegangen war. Wie sich herausstellte, hatten sich die Beamten jedoch in der Adresse geirrt.