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Amoklauf Graz: Verstörende Hinweise zum Motiv führen in dunkle Online-Welt


Graz unter Schock
Spuren des Amokläufers führen in dunkle Welten


Aktualisiert am 14.06.2025 - 09:44 UhrLesedauer: 3 Min.
Standbild aus einer Überwachungskamera: Im Jahr 1999 verübten Dylan Klebold und Eric Harris an einer Schule im US-Bundesstaat Colorado ein Massaker.Vergrößern des Bildes
Standbild aus einer Überwachungskamera: Im Jahr 1999 verübten Dylan Klebold und Eric Harris an einer Schule im US-Bundesstaat Colorado ein Massaker. (Quelle: imago-images-bilder)
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Was trieb den Amoktäter von Graz tatsächlich an? Während Ermittler noch über das Motiv des 21-Jährigen rätseln, berichten Medien über vielsagende Fotos.

Der 21-Jährige, der am Dienstag in einer Schule in Graz zehn Menschen getötet hat, könnte Berichten zufolge zwei Amoktäter aus den USA als Vorbild gehabt haben. Darauf deuten in sozialen Medien veröffentlichte Fotos hin, über die mehrere österreichische Medien berichten.

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Dem Medium "Puls 24" liegen nach eigenen Angaben mehrere Social-Media-Profile des Amokläufers von Graz vor. Demzufolge verwendete er dabei nie seinen echten Namen, sondern Pseudonyme aus der Gamer-Welt. Als Profilbild habe der 21-Jährige ein Foto der beiden US-amerikanischen Amoktäter von Columbine benutzt, berichtet das Portal weiter.

Amoklauf von Graz: Erinnerungen an Massaker vor über 20 Jahren

Der Amoklauf an der Columbine High School im US-Bundesstaat Colorado gilt als eines der schlimmsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Die beiden Täter, der 18-jährige Eric Harris und der 17 Jahre alte Dylan Klebold, erschossen innerhalb einer Stunde zwölf Schüler, einen Lehrer und sich selbst. Viele der Überlebenden leiden bis heute an den Folgen des Amoklaufs. Die beiden Jugendlichen sollen die Tat monatelang vorbereitet haben. Ihr genaues Motiv blieb unklar. Spekuliert wurde, dass die Täter möglicherweise gemobbt worden waren.

Auch der 21-jährige Täter von Graz soll unbestätigten Berichten zufolge gemobbt worden sein. In einem weiteren Posting am Tag vor der Tat in Graz soll der junge Mann offenbar die Waffen präsentiert haben, die später beim Amoklauf in der Grazer Schule zum Einsatz kamen: eine Schrotflinte sowie eine Pistole. "Sehr frühes Geburtstagsgeschenk für mich selbst", zitiert "Puls 24" das Posting. Tatsächlich hätte er demnach in wenigen Tagen Geburtstag gehabt.

Am Tag seines Verbrechens selbst soll der Amokläufer dann ein letztes Foto auf der Plattform X gepostet haben. Es soll die Schuhe des Täters auf der Schultoilette zeigen. Die "Salzburger Nachrichten" haben gemäß eigenen Angaben die Echtheit des Fotos aus Polizeikreisen bestätigt bekommen.

"Wir nehmen jegliche Hinweise ernst"

Auf Anfrage von t-online hingegen sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark, man habe keinem Medium bestätigt, dass das Social-Media-Profil echt sei. Auch dass der Täter tatsächlich die Attentäter von Columbine verehrt habe, könne man weder bestätigen noch dementieren: "Es gibt weiterhin keine Hinweise auf ein Tatmotiv. Wir nehmen jegliche Hinweise ernst und ermitteln in alle Richtungen", sagte der Sprecher.

Der Amokläufer galt als psychisch labil, fiel 2021 bei der Musterung für das österreichische Bundesheer durch die psychische Tauglichkeitsprüfung, wie ein Sprecher des Bundesheeres bestätigte. Bei der Tauglichkeitsprüfung für die Waffenbesitzkarte hingegen war der junge Mann offenbar nicht aufgefallen – die Waffen durfte er legal besitzen.

Die Polizei beschrieb den 21-Jährigen als leidenschaftlichen Spieler von Ego-Shooter-Spielen. Er sei introvertiert gewesen und habe zurückgezogen gelebt, sagte der Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, Michael Lohnegger.

Amoklauf dauerte sieben Minuten – und war durchgeplant

Der Amoklauf habe sieben Minuten gedauert und sei bis ins Detail geplant gewesen, berichtete die Polizei. Der Täter sei mit einer Pistole der Marke Glock, einer am Schaft abgesägten Doppelflinte und einem Jagdmesser bewaffnet gewesen. Er habe eine Schieß-Brille sowie ein Head-Set getragen.

Offenbar wollte der junge Mann an seiner ehemaligen Schule zunächst einen Bombenanschlag verüben. Die Polizei fand an seinem Wohnort eine nicht funktionsfähige Rohrbombe sowie Pläne für einen Bombenanschlag auf das Gymnasium. Der Plan sei aber wohl verworfen worden.

Die Sicherheitsbehörden berichteten von weiteren vereinzelten Drohungen gegen Schulen. Es habe Trittbrettfahrer gegeben, heißt es beim Innenministerium. Die Polizei habe jeweils Maßnahmen ergriffen. Im ganzen Land sind die rund 400 Mitglieder der Spezialeinheit Cobra in erhöhter Alarmbereitschaft.

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