22-facher Serienmörder in eigener Zelle getötet

In Texas ist ein mutmaßlicher 22-facher Serienmörder nun selbst einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen. Offenbar hat ihn sein Zellennachbar getötet.

Billy Chemirmir, ein texanischer Gefangener, der 22 ältere Frauen über einen Zeitraum von zwei Jahren getötet haben soll, wurde am Dienstag von seinem Zellengenossen ermordet. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Die Sprecherin des texanischen Justizministeriums, Hannah Haney, bestätigte den Vorfall und gab bekannt, dass der Zellengenosse ebenfalls wegen Mordes verurteilt war. Der Tod von Chemirmir folgte zwei Wochen nach einem landesweiten Lockdown aller 100 Gefängnisse in Texas aufgrund einer erhöhten Zahl von Tötungsdelikten in den Gefängnissen, die wohl im Zusammenhang mit Drogen stehen.

Chemirmir wurde bereits vergangenes Jahr wegen Mordes an zwei Frauen verurteilt. Er tötete sie, offenbar um Schmuck und andere Wertgegenstände zu stehlen. Nachdem eine 91-jährige Frau im Jahr 2018 einen Angriff überlebt hatte, konnten die Behörden Chemirmir schließlich festnehmen.

Angehörige reagieren erleichtert auf Chemirmirs Tod

Chemirmir war aber noch wegen wesentlich mehr Morden angeklagt worden: Ihm wurde vorgeworfen, insgesamt 22 ältere Frauen getötet zu haben. Bis zuletzt beteuerte er seine Unschuld und verbüßte zwei lebenslange Haftstrafen ohne Bewährungsmöglichkeit. Sein Anwalt Phillip Hayes nannte seinen Tod eine "schreckliche Tragödie". Das Büro des Generalinspektors untersucht nun den Vorfall.

Die Familienangehörigen derjenigen, deren Tötung ihm vorgeworfen wurde, reagierten schockiert und zugleich erleichtert auf die Nachricht von Chemirmirs Tod. Shannon Dion etwa, deren 92-jährige Mutter Doris Gleason eines seiner mutmaßlichen Opfer war, sagte auf einer Pressekonferenz: "Meine Mutter starb vor Angst. Es ist eine gewisse Erleichterung zu spüren, dass er nicht so leicht davongekommen ist."