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25-jährige Frau bei "Teufelsaustreibung" in Nicaragua gestorben


Nackt auf Scheiterhaufen
Frau bei "Teufelsaustreibung" in Nicaragua gestorben

Von afp, dpa
01.03.2017Lesedauer: 1 Min.
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Weil sie angeblich einen Dämon im Leib hatte, hat sich eine 25-jährige Frau in Nicaragua einer "Teufelsaustreibung" unterziehen müssen und dabei ihr Leben gelassen.

Vilma Trujillo wurde vor einer Woche in der abgelegenen Ortschaft El Cortezal im Nordosten des Landes von Nachbarn gefesselt und nackt auf einen brennenden Scheiterhaufen geworfen. Am Dienstag erlag sie ihren schweren Verbrennungen im Krankenhaus, wie Nicaraguas First Lady und Vizepräsidentin, Rosario Murillo, in staatlichen Medien mitteilte.

"Alles getan, um sie zu retten"

"Wir haben alles getan, um sie zu retten. Die Verbrennungen dritten Grades an 80 Prozent der Körperoberfläche waren aber nicht heilbar", sagte Krankenhausdirektor Luis Moreno im Sender Nueva Radio Ya.

Vor der Gewalttat war die Frau eine Woche lang in einem Anwesen der Glaubensgemeinschaft festgehalten worden. Der Sektenführer sagte, die Frau müsse verbrannt werden, um sie von Dämonen zu befreien. Der Mann und vier weitere Verdächtige wurden festgenommen. Der Ehemann des Opfers forderte, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

Frau von Dämon "besessen"

Nach Darstellung der Angehörigen sowie von Frauengruppen leitete ein Mann namens Juan Rocha das Exorzismus-Ritual. Er bezeichnet sich als Priester der evangelikalen Kirche der Versammlung Gottes. Nach seiner Festnahme durch die Polizei bestritt er, Trujillo verbrannt zu haben. Die Frau sei von einem Dämon "besessen" gewesen, und dieser sei ins Feuer gefallen.

Rafael Arista, der die Kirche der Versammlung Gottes leitet, bestritt im Fernsehen, dass seine Glaubensgemeinschaft etwas mit dem Fall zu tun habe. Rocha gehöre seiner Kirche nicht an. Murillo kündigte an, dass die Verantwortlichen wegen Mordes verfolgt würden.




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