Motiv unklar Rotkreuz-Physiotherapeutin in Afghanistan erschossen

Eine aus Spanien stammende Mitarbeiterin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Afghanistan ist in der nördlichen Provinzhauptstadt Masar-i-Scharif erschossen worden. Der körperlich behinderte Täter sei in das Orthopädie-Zentrum eingedrungen und habe das Feuer eröffnet, so ein Polizeisprecher.
Insgesamt seien zwei 21 und 30 Jahre alte Verdächtige festgenommen worden. Beide waren im Zentrum behandelt worden. Die Physiotherapeutin (38) sei kurz nach dem Angriff an ihren Verletzungen gestorben. Der Täter hatte die Waffe an seinem Fahrrad versteckt.
Das Rote Kreuz in Afghanistan bestätigte den Vorfall über Twitter. Ein Sprecher erklärte, die "gesamte IKRK-Familie" sei wegen des tragischen Verlusts am Boden zerstört. Seine Organisation gehe davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handele.
Vor gut sechs Monaten waren sechs afghanische Rotkreuz-Mitarbeiter in Afghanistan ermordet worden. Zwei ihrer Kollegen waren entführt und erst in der vergangenen Woche freigelassen worden. Afghanische Ermittler vermuteten seinerzeit, dass die sechs Opfer von Mitgliedern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) erschossen wurden.