Dreifachmord in Villingendorf Mutmaßlicher Täter nach fünf Tagen gefasst
Fünf Tage nach dem Dreifachmord in Villingendorf ist der Tatverdächtige gefasst worden. Er soll seinen Sohn sowie zwei weitere Menschen erschossen haben.
Um 16.30 Uhr am Dienstag erhielt das Polizeirevier in Rottweil einen Hinweis aus der Bevölkerung über die Notrufnummer 110, wie ein Polizeisprecher erzählte. Schon zehn Minuten später - also gegen 16.40 Uhr - traf eine Zweimannstreife auf den 40 Jahre alten Gesuchten. "Sie sind vorläufig festgenommen", rief ein Polizist ihm zu. Der Flüchtige leistete keinen Widerstand, die Handschellen klickten.
Bei dem Kroaten stellte die Polizei auch eine Langwaffe sicher, die seit den tödlichen Schüssen auf die drei Opfer am vergangenen Donnerstag vermisst worden war. Bis zum Eintreffen weiterer Ermittler sicherten die Beamten den mutmalichen Dreifachmörder im Polizeiauto. Am Dienstagabend wurde der 40-Jährige in die Kriminalpolizeidirektion nach Rottweil gebracht.
Der Kroate steht unter dringendem Verdacht, am vergangenen Donnerstagabend seinen sechs Jahre alten Sohn, den neuen Partner seiner Ex-Frau und dessen Cousine erschossen zu haben. Sein Sohn war wenige Stunden vor dem Verbrechen eingeschult worden. Die Ex-Frau des Mannes konnte fliehen; sie war danach von der Polizei an einem sicheren Ort untergebracht und rund um die Uhr bewacht worden.
Sonderkommission aus 63 Beamten
Innenminister Thomas Strobl (CDU) zeigte sich nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters von Villingendorf "total erleichtert und stolz". "Ich bin erleichtert, dass der Tatverdächtige gefasst ist und keine Gefahr mehr für die Bürgerinnen und Bürger darstellt. Die schreckliche Bluttat und der flüchtige Tatverdächtige haben die Menschen tief aufgewühlt und verunsichert", sagte Strobl nach der Festnahme.
Mit dem Fall hatte sich die aus 63 Beamten bestehende Sonderkommission "Hochwald" befasst. Die Ermittler hatten offensiv nach dem Kroaten gefahndet, auch im Ausland wurde nach dem 40-Jährigen gesucht. Mehrere Hundert Anrufe gingen auf dem Hinweis-Telefon der Sonderkommission ein, wie die Polizei mitteilte. Der entscheidende Hinweis jedoch kam dann über die 110.
Am Dienstag hatte die Polizei noch ein letztes Mal mit rund 100 Beamten in einem Waldgebiet rund um Villingendorf im Kreis Rottweil nach Spuren des Täters gesucht. Nach dem Verbrechen sollen dort Schüsse gefallen sein, so zumindest hieß es in Hinweisen aus der Bevölkerung. Die Staatsanwaltschaft setzte am Dienstag zudem eine Belohnung von bis zu 5000 Euro aus.