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Polizistin weint im Prozess um Dreifachmord von Villingendorf


Mutmaßlicher Dreifachmörder in Villingendorf vor Gericht
Polizistin weint im Prozess

dpa, Lena Müssigmann und Lennart Stock

Aktualisiert am 16.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Gespräch mit einem Vermummten: Rechtsanwalt Bernhard Mussgnug spricht mit dem Angeklagten im Prozess um den Dreifachmord von Villingendorf.Vergrößern des BildesGespräch mit einem Vermummten: Rechtsanwalt Bernhard Mussgnug spricht mit dem Angeklagten im Prozess um den Dreifachmord von Villingendorf. Foto: Marijan Murat. (Quelle: dpa)
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Der Prozess gegen einen mutmaßlichen Dreifachmörder aus Villingendorf in Baden-Württemberg hat begonnen. Nicht nur die Angehörigen der Opfer nimmt die Schilderung der Tat mit.

Schüsse sind gefallen – das haben die drei Streifenpolizisten über Funk erfahren, als sie im September 2017 nach Villingendorf rasen. Mit Maschinengewehren und Amokausrüstung rennen sie in den Garten der gemeldeten Adresse. Auf der Terrasse liegt ein Mann, verkrümmt und für die Polizisten offensichtlich tot. Eine Frau sitzt schwer verletzt auf einer Treppe. Sie stirbt später im Krankenhaus an ihren Verletzungen.

Wo ist der Schütze? Das ist für die Polizisten die wichtigste Frage. Sie gehen mit Waffen im Anschlag durch die offene Eingangstür in die Wohnung. Aber sie finden ihn nicht. Nach wenigen Metern allerdings entdecken sie das dritte Todesopfer: ein sechs Jahre altes Kind, niedergestreckt mit drei Schüssen.

Polizisten hatten große Angst vor dem Täter

Am Freitag begann am Landgericht Rottweil in Baden-Württemberg der Prozess gegen den mutmaßlichen Dreifachmörder. Eine 33-jährige Polizistin weinte, als sie den Einsatz schilderte. "Wer ein schutzloses Kind erschießt, hat keine Skrupel", sagte sie.

Der wegen Mordes angeklagte 41-Jährige saß während der Schilderung der Polizistin zurückgelehnt in seinem Stuhl und stützt den Kopf auf die Hand. Er zeigte keine Regung.

Täter wollte seine Ex-Freundin bestrafen

Er soll die Tat am Abend nach der Einschulung seines Sohnes begangen haben – nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft, um seiner Ex-Partnerin Leid zuzufügen. Der getötete Mann war der neue Partner der Frau. Die Tote war dessen Cousine.

Nur auf seine frühere Lebensgefährtin schoss der mutmaßliche Täter nicht, sie konnte zu Nachbarn flüchten. Er selbst flüchtete. Erst fünf Tage später wurde er rund zwölf Kilometer vom Tatort entfernt festgenommen. Die Tatwaffe hatte er bei sich.

Er soll die Frau schon öfter bedroht und ihre Trennung von ihm im Februar 2017 nicht akzeptiert haben. Ein Kontaktaufnahme- und Annäherungsverbot hatte ihn nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft so zornig gemacht, dass er sich vermutlich in Kroatien ein Gewehr besorgte.

Familien der Opfer wollen, dass der Täter redet

"Ich mache im Moment keine Angaben", sagte der Angeklagte, der mit einer Jacke über dem Kopf in den Verhandlungssaal gekommen war. Die Anwälte der Nebenklage hoffen, dass sich diese Haltung im Lauf des Prozesses noch ändert. Ein Anwalt, der die drei Kinder des getöteten Mannes vertritt, sagte: "Sie wollen wissen, warum ausgerechnet ihr Vater hier erschossen wurde."

Die Mutter des getöteten Kindes gehört zu den insgesamt neun Nebenklägern, war zum Prozessauftakt aber nicht am Gericht. Die Schwester des getöteten Mannes verfolgte die Verhandlung.

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