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Neue Spur im Fall Peggy – Durchsuchungen in Bayern


Durchsuchungen in Bayern
Neue Spur im Fall Peggy

Von dpa, job

Aktualisiert am 13.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Gedenkstein mit Peggys Porträt: Die Polizei hat in dem Fall Wohnungen durchsucht und mehrere Menschen vernommen.Vergrößern des BildesEin Gedenkstein mit Peggys Porträt: Die Polizei hat in dem Fall Wohnungen durchsucht und mehrere Menschen vernommen. (Quelle: David-Wolfgang Ebener/dpa-bilder)
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17 Jahre nach Peggys Verschwinden ist der Mordfall noch immer nicht aufgeklärt. Nun gibt es eine neue Spur. Die Polizei durchsuchte mehrere Anwesen eines 41-Jährigen.

Im Fall der toten Peggy hat die Polizei in Oberfranken aufgrund neuer Erkenntnisse mehrere Anwesen eines 41 Jahre alten Beschuldigten durchsucht. Der Mann habe bereits früher zum "relevanten Personenkreis" im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Peggy gezählt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Nun sei er wieder in den Fokus der Ermittler gerückt, weil inzwischen Untersuchungsergebnisse zu Spuren vom Fundort von Peggys Knochen vorliegen und frühere Erkenntnisse neu bewertet wurden. Der 41-Jährige sei vernommen und danach wieder entlassen worden. "Zum Inhalt der Aussage können wegen der andauernden Ermittlungen keine Angaben gemacht werden", hieß es.

Die Durchsuchungen in Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) und weiteren Objekten im Landkreis Wunsiedel fanden am Mittwoch statt.

Bekannter des zunächst Verurteilten?

Nach Informationen der dortigen Lokalzeitung "Frankenpost" soll es sich bei dem Mann um einen Bekannten von Ulvi K. handeln, der auch in der Vergangenheit schon vernommen worden sei. Ulvi K. war 2004 für die Tat verurteilt worden, 2014 aber in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen worden.

Peggys Schicksal zählt zu den rätselhaftesten Mordfällen in Deutschland. Am 7. Mai 2001 war die damals neunjährige Peggy auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Gut 15 Jahre später, am 2. Juli 2016, fand ein Pilzsammler Teile ihres Skeletts in einem Waldstück in Thüringen – knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg entfernt.

Die falsche Spur zum NSU

Am Fundort entdeckten die Ermittler auch DNA des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt. Wie sich später herausstellte, war der Grund für den Zusammenhang aber eine Verunreinigung bei der Spurensicherung. Eine Gen-Spur Böhnhardts, die an einem zwölf mal vier Millimeter großen Textilstück entdeckt worden war, habe zweifelsfrei einem Kopfhörer Böhnhardts zugeordnet werden können, teilten die Ermittler später mit. Eine Täterschaft des NSU-Mitglieds ist ihren Angaben nach auszuschließen.

Die Ermittler haben den Fall bis heute nicht gelöst. Sie hatten im Laufe der Jahre aber mehrere Verdächtige im Visier. Im vergangenen Jahr hatte sich eine Gruppe von Bürgern aus Lichtenberg mit einem "Hilferuf" an die Öffentlichkeit gewandt. Darin warfen die elf Unterzeichner den Ermittlungsbehörden gravierende Fehler und Schlamperei vor.

Die Bürger sprachen von einem "Polizei- und Justizskandal" und einseitigen Ermittlungen. Viele Hinweise aus der Bevölkerung seien ignoriert worden und Zeugenaussagen aus den Akten verschwunden. Unter den Unterzeichnern sind Lichtenbergs Bürgermeister Holger Knüppel und mehrere Stadträte. Der Leitende Oberstaatsanwalt Herbert Potzel wies die Vorwürfe zurück.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • Artikel der "Süddeutschen Zeitung"
  • Artikel der "Frankenpost"
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