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Juwelenraub im Grünen Gewölbe Dresden: Nun sucht die Polizei nach dem "Sächsischen Weißen"


Juwelenraub im Grünen Gewölbe
Nun sucht die Polizei nach dem "Sächsischen Weißen"

Von dpa
Aktualisiert am 27.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Eingang zum Residenzschloss in Dresden: Die Polizei vermutet, dass vier Einbrecher an dem Juwelenraub beteiligt waren.Vergrößern des BildesEingang zum Residenzschloss in Dresden: Die Polizei vermutet, dass vier Einbrecher an dem Juwelenraub beteiligt waren. (Quelle: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa-bilder)
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Allmählich dringt Licht ins Dunkel um den Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden. Die Polizei geht inzwischen von vier Tätern aus. Das Museum hat seine Bestandsaufnahme abgeschlossen und weiß nun, was fehlt.

Zwei Tage nach dem Juwelenraub im Grünen Gewölbe in Dresden hat die Museumsleitung ihre Bestandsaufnahme abgeschlossen. Nun ist auch klar, was an kostbaren Schätzen bei dem spektakulären Einbruch tatsächlich gestohlen wurde.

Laut einer Mitteilung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden vom Mittwoch entwendeten die Diebe elf vollständige Zierstücke sowie Teile von zwei weiteren Schmuckobjekten. Dazu kämen noch einige Rockknöpfe.

Die entwendeten Schmuckstücke stammten demnach aus drei sogenannten Garnituren, die größtenteils in den 1780er Jahren für die sächsischen Könige August der Starke und August III. angefertigt wurden und insgesamt aus rund hundert Einzelteilen bestehen. Betroffen waren die "Diamantrosengarnitur", die "Brillantgarnitur" sowie der "Diamantschmuck und die Perlen der Königinnen".

Unter den entwendeten Objekten befand sich nach Angaben des Museums auch die "Epaulette mit dem Sächsischen Weißen Brillanten" aus der "Brillantgarnitur", einem besonders großen Diamanten mit einem Gewicht von 49,84 Karat, der auch als "Sächsischer Weißer" bekannt ist. In diesem Schmuckstück befinden sich zudem noch zwei weitere größere Brillanten mit 39,5 sowie 21 Karat. Auch die große Brustschleife der Königin Amalie Auguste mit über 600 Brillanten wurde gestohlen.

Die Polizei hatte zuvor bekanntgegeben, das offenbar vier Täter am Einbruch beteiligt waren – das gehe aus der Auswertung von Videomaterial hervor. "Die Tatortarbeit gestaltet sich sehr aufwendig. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass die Einbrecher einen Pulverlöscher am Tatort entleerten, um Spuren zu verwischen", heißt es im Polizeibericht.

Bislang seien bei der Sonderkommission insgesamt 205 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Sie würden ausgewertet und nach Priorität abgearbeitet. Aktuell würden Aufnahmen verschiedenerer Überwachungskameras untersucht.

Einbruch im Schutz der Dunkelheit

Einbrecher hatten am frühen Montagmorgen aus einer Vitrine des historischen Grünen Gewölbes kostbare Schmuckstücke mit Diamanten und Brillanten gestohlen. Die Täter waren im Schutz der Dunkelheit über eines der vergitterten Fenster in das berühmte Museum eingedrungen. Auf einem Überwachungsvideo sind zwei Täter zu sehen, von denen einer mit einer Axt auf eine Vitrine im Juwelenzimmer der Schatzkammer einschlägt.

Am Mittwoch hatte das Dresdner Residenzschloss erstmals nach dem Juwelendiebstahl wieder geöffnet. Der Andrang hielt sich in Grenzen: "Es sind weniger als normal nach dem regulären Schließtag", sagte eine Mitarbeiterin an der Kasse im Kleinen Schlosshof. Das Grüne Gewölbe bleibt noch geschlossen. In der barocken Schatzkammer der sächsischen Kurfürsten und Könige sind noch Kriminaltechniker am Werk, um Spuren zu sichern.

Warum ging die Vitrine so schnell zu Bruch?

Der Direktor des Grünen Gewölbes, Dirk Syndram, äußerte sich am Mittwoch in einem Interview mit der "Sächsischen Zeitung" zu Details der Sicherheit im Schatzkammermuseum. "Unser Sicherheitssystem ist vor vier Jahren überprüft worden mit dem Ergebnis: alles bestens", sagte er. "Das war fast wie 'Mission Impossible', was die da veranstaltet haben."

Überrascht zeigte sich Syndram davon, wie schnell das Glas der Vitrine zerstört werden konnte: "Das, was uns der Lieferant des Sicherheitsglases versprochen hat, hat nicht gehalten." Man sei davon ausgegangen, dass man eine Viertelstunde mit einer Axt darauf einschlagen müsse, bevor es beschädigt werden könne.


Uwe Reier, Geschäftsführer der Vitrinen- und Glasbau Reier GmbH im sächsischen Lauta, die auch Sicherheitsglas für ihre Vitrinen verwendet, relativierte die Aussagen. Das in Museen verwendete Glas entspreche in der Regel der Widerstandsklasse "Durchbruchhemmung". Einem mehrfachen Angriff mit einer Axt könne dieses Glas nicht standhalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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