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Attacke in Hof (Bayern): Busfahrer schützt Reisende – und wird erstochen


Haftbefehl erlassen
Busfahrer will Reisende schützen – und wird erstochen

Von dpa, mam

Aktualisiert am 06.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Einsatzfahrzeug der Polizei mit Blaulicht: Der Busfahrer hatte sich vor den Angreifer gestellt (Symbolbild).Vergrößern des BildesEinsatzfahrzeug der Polizei mit Blaulicht: Der Busfahrer hatte sich vor den Angreifer gestellt (Symbolbild). (Quelle: Fotostand/K. Schmitt/imago-images-bilder)
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Im bayerischen Hof ist ein 43-jähriger Mann mit einem Messer auf Reisende losgegangen. Der Busfahrer ging dazwischen und wurde getötet. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Ein Busfahrer ist bei einer Messerattacke in Oberfranken tödlich verletzt worden. Der 63-Jährige war am frühen Dienstagmorgen dazwischen gegangen, als ein 43-Jähriger in Hof einen Fahrgast aus einer polnischen Reisegruppe angriff und leicht verletzte. "Dabei fügte der Tatverdächtige dem Fahrer aus Polen mit einem Taschenmesser tödliche Verletzungen zu", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Der Grund für die Attacke blieb zunächst unklar.

Der 43 Jahre alte Deutsche aus Sachsen kam in Untersuchungshaft. Er habe die Tat eingeräumt, hieß es. Allerdings habe er eine Tötungsabsicht bestritten. Da der Beschuldigte psychisch auffällig sei, soll er nun im Gefängnis von einem Sachverständigen untersucht werden. Die Kriminalpolizei befragte außerdem mithilfe von Dolmetschern einige der Fahrgäste, die Zeugen des Angriffs geworden waren. Zudem sollte die Leiche des Opfers obduziert werden.

"Macht uns fassungslos"

"Dass Gäste in unserer Stadt, die auf der Durchreise waren, angegangen und angegriffen und ein Mensch auch getötet wurde, macht uns fassungslos", sagte die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD). Sie sei erschüttert und traurig über die brutale Tat – und erleichtert, dass der mutmaßliche Täter zur Rechenschaft gezogen werde.

Zunächst blieb unklar, warum es zu dem Streit zwischen dem Deutschen und den Reisenden gekommen war. Nach derzeitigem Stand habe die Tat keinerlei fremdenfeindlichen oder politisch motivierten Hintergrund, so die Ermittler.

Streit auf dem Gehweg

Zu dem Streit war es nach Angaben der Ermittler gekommen, als sich die beiden Busse der Reisegruppe zum Umsteigen am Bahnhof in Hof getroffen haben; der eine sollte nach Südpolen, der andere nach Nordpolen weiterfahren. Kurz nach Mitternacht machten einige der Fahrgäste auf dem Gehsteig neben den Bussen noch eine Raucherpause.

Dabei seien mehrere Fahrgäste mit dem 43-Jährigen in Streit geraten, der sich in der Nähe aufhielt. Dieser zückte daraufhin ein Messer und attackierte zunächst einen 52 Jahre alten Fahrgast und fügte ihm leichte Verletzungen zu. Der Busfahrer eilte dem Fahrgast zu Hilfe und stellte sich zwischen ihn und den Angreifer, der dann auf ihn einstach.

Klappmesser mit 8-Zentimeter-Klinge

Nach dem Messerangriff floh der Angreifer zu Fuß. Eine Streife konnte ihn aber noch in der Nähe des Tatorts fassen. Die Reisenden setzten direkt nach der Attacke einen Notruf ab und leisteten Erste Hilfe. Ein Notarzt konnte dem 63-jährigen Busfahrer jedoch nicht mehr helfen. Er starb noch am Tatort. Dort fanden Beamte auch die mutmaßliche Tatwaffe, ein klappbares Taschenmesser mit einer etwa acht Zentimeter langen Klinge.

Die Beamten sperrten den Bereich weiträumig ab. Spezialisten der Kriminalpolizei sicherten Spuren. Ein Bus konnte nach Angaben der Polizei seine Reise bereits fortsetzen. Die Insassen des zweiten Busses durften nach den Befragungen ebenfalls weiterfahren, benötigten aber zunächst noch einen Ersatzfahrer.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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