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Amoklauf in Uvalde: Darum griff die Polizei beim Schulmassaker nicht ein


Amoklauf mit 21 Toten
Darum griff die US-Polizei beim Schulmassaker in Uvalde nicht ein

Von t-online, ann

Aktualisiert am 10.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Polizisten an der Grundschule von Uvalde: Nach Schüssen sind in dem Ort mindestens zwei Menschen gestorben.
Polizisten an der Grundschule von Uvalde: Nach Schüssen sind in dem Ort mindestens 21 Menschen gestorben. (Quelle: Glomex)
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Dutzende Kinder bedroht von einem Todesschützen, manche davon schwer verletzt – und doch wartete die Polizei über eine Stunde mit dem Zugriff. Videos geben nun erste Hinweise, warum die Beamten zögerten.

Nach dem blutigen Schulmassaker mit 21 Toten im der texanischen Kleinstadt Uvalde ist in den USA eine Debatte um das zögerliche Eingreifen der Polizei entbrannt. Kritiker werfen den Beamten vor, zu spät eingegriffen und so weitere Opfer in Kauf genommen zu haben. Ein Vorwurf, der nun durch neue Enthüllungen gestützt wird.

In einem Raum mit einem Todesschützen gefangen, zum Teil bereits schwer verletzt, mussten die Opfer des Amoklaufs im US-amerikanischen Uvalde, Texas, mehr als eine Stunde auf Hilfe durch die Polizei warten. Die Beamten standen offenbar schwer bewaffnet vor den Räumen – ohne umgehend einzuschreiten. Sie warteten wohl auf Schutzausrüstung und Schlüssel, um die Türen zu öffnen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Dokumente und Videomaterial, das unter anderem von Körperkameras der Beamten stammt.

Zumindest einem Teil der Einsatzkräfte, darunter auch Polizeichef Pete Arredondo, war demnach bewusst, dass nicht alle Personen in den Klassenzimmern bereits tot waren. Ein Polizist war beispielsweise von seiner Ehefrau, einer Lehrerin, aus den Räumen angerufen und informiert worden, dass sie angeschossen wurde. Doch sie und weitere Schwerverletzte mussten eine Stunde und 17 Minuten lang auf Hilfe warten.

"Er hätte gerettet werden können"

Ermittler untersuchen derzeit, ob Kinder und Lehrer bei einem früheren Eingreifen der Polizei hätten gerettet werden können. Die Faktenlage scheint in dieser Frage bereits erdrückend: Kurz nach der Befreiung aus der Schule starb ein Lehrer in einem Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus, drei Kinder starben in nahe gelegenen Krankenhäusern, berichtet die "New York Times" weiter.

"Er hätte gerettet werden können", sagte Leonard Sandoval, Großvater eines getöteten Zehnjährigen, dem Blatt. "Die Polizei kam erst nach mehr als einer Stunde. Er ist verblutet."

Ein 18 Jahre alter Schütze hatte vor zwei Wochen an einer Grundschule in der texanischen Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Der Angreifer verschanzte sich mit den Schülern und Lehrerinnen in zwei miteinander verbundenen Klassenräumen und richtete dort das Blutbad an.

Gefangene Kinder riefen den Notruf

Am Mittwoch hatte bereits bei einer bewegenden Anhörung im US-Kongress eine Schülerin von ihren traumatischen Erlebnissen bei dem Massaker an ihrer Grundschule berichtet. Die elfjährige Miah Cerrillo erzählte in einem zuvor aufgezeichneten Video, wie der Schütze ihre Lehrerin und mehrere Mitschüler vor ihren Augen erschoss.

Cerrillo überlebte die Attacke. Mehr als 75 Minuten lang musste das Mädchen um sein Leben bangen. Sie und andere Kinder hatten aus dem Inneren des Raumes diverse Notrufe bei der Polizei abgesetzt. Die Elfjährige berichtete in der Videoaufzeichnung, sie habe sich aus Angst vor dem Schützen mit dem Blut anderer beschmiert und tot gestellt. Mit dem Handy ihrer getöteten Lehrerin habe sie die Polizei gerufen und um Hilfe gebeten.

Verwendete Quellen
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