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Australien: Amputation nach Kajak-Unfall – Einsatzkräfte berichten


Retter berichten nach Einsatz in Australien
"Worst-Case-Szenario des Worst-Case-Szenarios"

Von t-online, lma

24.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Kajakfahrer steckt zwischen Felsen fest: Er konnte nur durch eine Amputation befreit werden.Vergrößern des Bildes
Ein Kajakfahrer steckt zwischen Felsen fest: Er konnte nur durch eine Amputation befreit werden. (Quelle: Hintergrund: Matrix Images; Vordergrund: Tasmania police/imago-images-bilder)

Nach einem Unfall steckt ein Kajakfahrer zwischen Felsen fest. Für die Retter eine herausfordernde Situation.

Einem 69-jährigen Litauer ist in einer 20-stündigen Rettungsaktion im Südwesten Tasmaniens (Australien) ein Bein amputiert worden. Der Mann befand sich am Sonntagabend noch in einem kritischen Zustand, wie das Online-Medium "Guardian" berichtete. Er hatte sich mit einer Gruppe von elf Touristen auf einer mehrtägigen Rafting-Tour auf dem abgelegenen Franklin River befunden. Dann kam es zu einem Unglück.

Der Unfall ereignete sich, als der Mann auf einem Felsen ausrutschte und beinahe vollständig in einer Felsspalte neben dem Fluss eingeschlossen wurde. Mitch Parkinson, ein Intensivpfleger in Tasmanien, gehörte zu den ersten Einsatzkräften vor Ort. Er bezeichnete den Vorfall als "den herausforderndsten Fall, an dem ich je teilgenommen habe", sagte er dem "Guardian".

Schwierige Rettungsbedingungen

Laut Parkinson war es besonders wichtig, den Mann warmzuhalten und ihn so gut wie möglich mit Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen. Währenddessen setzten die Retter ihre Versuche fort, den Mann zu befreien. Ace Petrie, einer der beiden Rettungsschwimmer vor Ort, erklärte, dass der Mann bis zur Brust im schnell fließenden Wasser steckte. "Er war eingeklemmt wie eine Sanduhr. Er hatte sein Knie in einem tiefen Abschnitt dieser Stromschnelle in Felsen eingeklemmt."

Die Einsatzkräfte wendeten verschiedene Techniken an, um den Mann zu befreien. Es kamen etwa Seile und hydraulische Werkzeuge zum Einsatz, um die Felsen zu bewegen. "Diese Maschinen haben eine Kapazität von 50 Tonnen, aber wir haben diese Steine überhaupt nicht bewegt", sagte Petrie. Callum Herbert von der Polizei Tasmaniens beschrieb die Rettungsaktion als "Worst-Case-Szenario des Worst-Case-Szenarios".

Die schwierigen Kommunikationsbedingungen in der Region führten dazu, dass die Maritime Safety Authority ein Flugzeug aus Canberra entsandte, um als Vermittler zwischen den Bodentruppen und den Hubschraubern zu fungieren.

Letzter Ausweg: Amputation

Parkinson betonte, dass die Amputation als allerletztes Mittel durchgeführt wurde. Ein Freund des verunglückten Mannes aus Litauen half dabei, ihm warme Getränke und Mahlzeiten zu geben. Ein weiteres Mitglied der Reisegruppe war Arzt und fungierte als Übersetzer für den Verletzten.

Petrie betonte auch das Risiko für die Retter während des Einsatzes: "Wir trainieren für solche Szenarien, aber dieser Fall war außergewöhnlich." Die diplomatischen Vertretungen arbeiteten eng mit den Einsatzkräften zusammen, um die Familie des Mannes im Ausland über seinen Zustand zu informieren. Am Sonntagabend blieb der Zustand des Mannes weiterhin kritisch.

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