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Isabelle Dinoire: Patientin von erster Gesichtstransplantation gestorben


Nach langer Krankheit
Patientin von erster Gesichtstransplantation gestorben

Von afp
Aktualisiert am 07.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Isabelle Dinoire starb in Amiens nach einer schweren Krankheit.Vergrößern des BildesIsabelle Dinoire starb in Amiens nach einer schweren Krankheit. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Französin Isabelle Dinoire, die 2005 die weltweit erste erfolgreiche Gesichtstransplantation erhalten hatte, ist tot. Dinoire starb bereits im April an den Folgen einer "langen Krankheit", wie das Universitätsklinikum der nordfranzösischen Stadt Amiens nun mitteilte.

Dinoire hatte im Mai 2005 durch einen Biss ihrer Hündin ihre Lippen, ihre Nase und das Kinn verloren. Mit ihrem entstellten Gesicht konnte sie weder sprechen noch normal essen. Im November 2005 verpflanzten Ärzte in Amiens der damals 38-Jährigen in einer Weltpremiere die fehlenden Gesichtspartien, die von einer hirntoten Spenderin stammten.

Der Tod Dinoires war laut Krankenhaus auf Wunsch ihrer Familie bislang nicht öffentlich gemacht worden. In der Erklärung der Klinik hieß es nun, sie sei "an den Folgen einer langen Krankheit" gestorben.

Medikamente begünstigten Erkrankungen

Laut der Zeitung "Le Figaro" litt Dinoire an Krebs. Sie habe im vergangenen Winter erneut mit schweren Abstoßungsreaktionen zu kämpfen und dabei die Funktionsfähigkeit ihrer Lippen teilweise eingebüßt. Die nebenwirkungsreichen Medikamente zur Unterdrückung der Abstoßung des Transplantats hätten bei ihr zwei Krebserkrankungen begünstigt.

Wie es dazu kam, dass ihre eigene Hündin ihr das Gesicht zerfleischte, schilderte Dinoire in einer Pressekonferenz wenige Monate nach dem Eingriff vor Journalisten, Radio- und Fernsehteams aus aller Welt: "Nach einer Woche, die mich sehr durcheinanderbrachte, und vielen persönlichen Sorgen nahm ich Medikamente, um zu vergessen, dann hatte ich einen Schwächeanfall und fiel in Ohnmacht."

"Ich traute meinen Augen nicht"

"Als ich aufwachte, versuchte ich, eine Zigarette anzuzünden und verstand nicht, warum sie nicht zwischen meinen Lippen hielt", erzählte die Frau. "Da sah ich die Blutlache und die Hündin neben mir. Ich ging zum Spiegel und traute entsetzt meinen Augen nicht - vor allem, weil ich keine Schmerzen hatte." Ohne Lippen, ohne Nase und ohne Kinn kam sie Anfang Juni 2005 ins Krankenhaus; das Tier wurde eingeschläfert.

Operiert wurde Dinoire von einem Team unter Leitung von Jean-Michel Dubernard, einem weltweit angesehenen Spezialisten aus Lyon. Dubernard war 1998 bereits für die erste Handtransplantation zuständig.

"Dieses Gesicht, das ist meins"

2008 sagte Dinoire einem Fernsehsender, sie habe sich an ihr neues Aussehen gewöhnt. "Dieses Gesicht, das ist meins", sagte die damals 41-Jährige dem Sender RTL. Ihr Körper wehrte sich jedoch bis zuletzt.

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