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Trotz Belästigungsvorwürfen – Bischof befördert Pfarrer: "Beschämender Vorgang"


"Beschämender Vorgang"
Trotz Belästigungsvorwürfen – Bätzing befördert Pfarrer

Aktualisiert am 24.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Georg Bätzing: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz steht in der Kritik.Vergrößern des BildesGeorg Bätzing: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz steht in der Kritik. (Quelle: onemorepicture/imago-images-bilder)
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Die Kirche hat immer wieder mit Missbrauchsvorwürfen zu kämpfen. Nun hat der Vorsitzende der Bischofskonferenz einen Pfarrer trotz Vorwürfen der sexuellen Belästigung befördert. Ein Sprecher des Bischofs erklärt die Entscheidung.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat einen Pfarrer trotz Vorwürfen sexueller Belästigung befördert. Bätzing habe den Mann in seinem Limburger Bistum zum Bezirksdekan berufen, obwohl er ihn zuvor wegen Belästigung ermahnt habe, berichtete die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".

Der katholische Priester soll demnach im Jahr 2000 eine evangelische Pfarrerin in Ausbildung verbal und körperlich sexuell belästigt haben. Derselbe Pfarrer belästigte den Recherchen zufolge eine zweite Frau zwischen 2006 und 2007. Sie sei damals in Ausbildung gewesen und heute katholische Gemeindereferentin. Beide Frauen schildern ihre Erlebnisse in "Christ & Welt".

Pfarrer zeigt Einsicht und Reue

Ein Sprecher von Bätzing teilte am Dienstag mit, es sei richtig, dass der Bischof eine Ermahnung gegen den Priester ausgesprochen habe. Vor der Berufung des Betreffenden zum Bezirksdekan habe es eine erneute Prüfung der Vorwürfe gegeben. Auch weil es sich nicht um ein strafrelevantes Verhalten gehandelt habe und weil bei dem Pfarrer Einsicht und Reue vorhanden gewesen seien und er sich bei der Gemeindereferentin für sein Verhalten entschuldigt habe, habe ihn der Bischof dann zum Bezirksdekan ernannt.

Der Kirchenrechtler Thomas Schüller kritisierte Bätzings Vorgehen scharf. "Es ist ein für Bischof Bätzing beschämender Vorgang, weil hier die ganze Frauenverachtung der Kirche zutage tritt", sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. "Frauen werden noch immer nicht ernst genommen, wenn sie solche Vorfälle melden. Die Denke ist: Wenn es zu sexuellen Handlungen zwischen einem Priester und einer erwachsenen Frau kommt, dann ist das im gegenseitigen Einverständnis, denn die Frau hätte sich ja wehren können. Dass etwa in diesem Fall ein totales Abhängigkeitsverhältnis bestand, wird völlig ausgeblendet. Bätzing möchte Trendsetter sein, wiederholt aber alte Fehler."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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