Mehr als 50 Grad im Iran Hitzewelle: Wasserhähne in Hauptstadt bleiben trocken

Im Iran ächzen die Menschen unter einer massiven Hitzewelle. Doch es kommt noch schlimmer: Der Wasserhahn bleibt vielerorts trocken.
Der Iran wird von einer massiven Hitzewelle heimgesucht. In der Stadt Omidieh in der industriell geprägten und trockenen Provinz Chusestan wurden am Donnerstag 51 Grad gemessen, wie der staatliche Rundfunk berichtete.
Auch in anderen Städten des Landes kletterten die Höchstwerte auf über 45 Grad. In den kommenden Tagen sei zudem in Teilen des Iran mit Sandstürmen und schlechter Luftqualität zu rechnen, berichtete der Rundfunk unter Berufung auf eine Warnung der Wetterbehörde.
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Zudem leiden die Menschen in der iranischen Hauptstadt unter Wasserknappheit. In vielen Haushalten blieb der Wasserhahn in den vergangenen Tagen stundenlang trocken. In zahlreichen Städten ordneten die Behörden Zwangsabschaltungen der Wasserversorgung an, auch in Teheran.
Hitzewelle: Tankwagen versorgen Menschen in Teheran mit Wasser
Die Behörden regulierten den Wasserdruck massiv herunter, vor allem in oberen Stockwerken kommt das Wasser einem Bericht des US-Senders CNN zufolge nicht mehr an. Tankwagen mit Wasser fahren nach Teheran – um Flüssigkeit an ärmere Menschen zu verteilen.
Laut jüngsten Aussagen von Klimaexperten sind 80 Prozent der Stauseen fast leer. "Wenn wir heute keine dringenden Entscheidungen treffen, werden wir in Zukunft mit einer Situation konfrontiert sein, die nicht gelöst werden kann", sagte Irans Präsident Massud Peseschkian laut CNN am Montag bei einer Kabinettssitzung. Kaveh Madani, Direktor des Instituts für Wasser, Umwelt und Gesundheit der Universität der Vereinten Nationen, sagte: "Wir sprechen von einem möglichen Nullpunkt innerhalb weniger Wochen."
Die Regierung hatte vergangene Woche drastische Maßnahmen in Aussicht gestellt, um der Wasserkrise Herr zu werden. So könnte die Arbeitswoche auf vier Tage verkürzt werden und mehr im Homeoffice gearbeitet werden, um Wasser zu sparen. Selbst eine Verlegung der Hauptstadt mit ihren knapp neun Millionen Einwohnern wurde als Notlösung nicht ausgeschlossen.
- cnn.com: "Tehran faces looming 'Day Zero' water crisis as climate change and mismanagement collide" (Englisch)
- bild.de: "Teherans Wasserkrise – Regierung plant dramatische Maßnahmen"
- zdf.de: "Teheran leidet unter Wasserknappheit – Iran plant Verlegung der Hauptstadt"
- Material der Nachrichtenagentur dpa