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Die letzten Minuten der "Costa Concordia"


Endlich geklärt
Die letzten Minuten der "Costa Concordia"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 03.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Passagiere der "Costa Concordia" warten auf einen Platz im Rettungsboot.Vergrößern des BildesPassagiere der "Costa Concordia" warten auf einen Platz im Rettungsboot. (Quelle: dpa-bilder)
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Ein Jahr nach dem Untergang der "Costa Concordia" vor der italienischen Insel Giglio beleuchtet ein Bericht der Staatsanwaltschaft die Geschehnisse in den letzten grausigen Minuten an Bord. Die ergreifenden Geschichten einiger der 32 Todesopfer auf dem Kreuzfahrtschiff werden erstmals enthüllt. Das berichtet der Nachrichtensender CNN.

Die fünfjährige Dayana Arlotti und ihr Vater William mussten demnach in der Nacht des 13. Januar 2012 sterben, weil sie keinen Platz in einem Rettungsboot fanden. Niemand in den Booten half dem kleinen Mädchen. Vater und Tochter kämpften sich zur anderen Seite des schräg liegenden Schiffes durch, fielen aber ins kalte Wasser und ertranken. Dayana war das jüngste der 32 Opfer des Kreuzfahrtunglücks.

Etliche Passagiere ohne Rettungswesten

Die Barkeeperin Erika Molina dagegen hatte zunächst Glück, sie fand einen Platz in einem Rettungsboot. Bei dem chaotischen Start fiel sie jedoch wieder heraus. Sie trug keine Rettungsweste und wurde von den Wirbeln des sinkenden Schiffes unter Wasser gezogen.

Maria D'Introno ist das einzige Opfer, dessen Leiche nie gefunden wurde. Sie bekam ebenfalls keinen Platz auf den überfüllten Rettungsbooten. Zuletzt wurde sie zitternd an der Reling gesehen. Möglicherweise sprang sie in das kalte Wasser. Sie hatte ebenfalls keine Rettungsweste. Da sie nicht schwimmen konnte, war sie dazu verurteilt, wenige hundert Meter vor dem rettenden Ufer zu ertrinken.

Der Bordmusiker Giuseppe Girolamo gab seinen sicheren Platz in einem Rettungsboot für jemand anderen auf. Auch er ertrank in dieser Nacht.

Staatsanwaltschaft will Schettino vor Gericht stellen

Gegen den Kapitän des Kreuzfahrtschiffes, Francesco Schettino, wurde bislang wegen fahrlässiger Tötung und Verlassen des Schiffes ermittelt. Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll ihm nun in der toskanischen Stadt Grosseto der Prozess gemacht werden. Sie beantragte die Eröffnung des Gerichtsverfahrens gegen ihn. Der Vorwurf gegen Schettino lautet mehrfache fahrlässige Tötung und Körperverletzung, Havarie sowie Verlassen des Schiffs.

Auch fünf weitere Beteiligte sollen demzufolge vor Gericht gestellt werden, darunter zwei Offiziere und der Steuermann des havarierten Kreuzfahrtschiffes.

"Beeindruckende Fehlerkette in allen Phasen des Unglücks"

Staatsanwalt Francesco Verusio begründete den Antrag mit der grenzenlosen Verantwortung Schettinos und einer beeindruckenden Fehlerkette in allen Phasen des Unglücks. Das Gericht in Grosseto muss nun entscheiden, ob es einen Prozess gegen Schettino geben wird.

Eines der angeklagten Crewmitglieder ist Manrico Giampedroni. Er war als Held gefeiert worden, weil er als letzter von Bord ging. Doch nun wird ihm vorgeworfen, er habe seine Pflichten beim Evakuieren des Schiffes nicht erfüllt.

Zu nah an die Küste herangefahren

In der Nacht des 13. Januar 2012 kollidierte das Kreuzfahrtschiff mit einem unter Wasser liegenden Felsen, weil es zu nah an das Ufer der Insel Giglio heranfuhr. Das Schiff wurde aufgerissen und lief voll Wasser. An Bord befanden sich rund 3200 Passagiere und 1000 Besatzungsmitglieder.

Das Wrack der "Costa Concordia" liegt immer noch vor der Küste der Insel. Es soll im Verlauf des Sommers vorsichtig aufgerichtet und zum Festland geschleppt werden.

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