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Russischer Ex-Offizier Girkin sieht Schwächen im russischen Militär


Krieg in der Ukraine
Ex-Offizier enthüllt Schwächen der russischen Armee

Von Laura Mielke

07.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Igor "Strelkow" Girkin sitzt derzeit als Kritiker Putins in einem russischen Gefängnis. (Quelle: IMAGO/Kirill Zykov)

Der inhaftierte ultranationale Ex-Offizier Igor Girkin vermutet in einem Brief an seine Frau eine sinkende Kampfkraft der russischen Streitkräfte. Dabei bezieht er sich vor allem auf drei Kampfplätze in der Ukraine.

Igor Wsewolodowitsch Girkin ist ein ehemaliger Geheimdienstoffizier und entschiedener Befürworter des Ukraine-Krieges. Derzeit befindet er sich in Untersuchungshaft, weil er die Kriegsführung des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert hat. Ihm wird vorgeworfen, zu extremistischen Taten aufgerufen zu haben. Seine Frau, Miroslava Reginskaya, veröffentlichte nun einen handschriftlichen Brief vom 26. Oktober, in dem er weitere russische Verluste prognostiziert. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW).

Girkin schreibt, dass die russischen Streitkräfte im Frühjahr 2024 noch weniger als heute dazu in der Lage sein dürften, Offensivoperationen durchzuführen. Die Situation verschlechtere sich trotz der Erfolge gegen die ukrainische Sommer- und Herbstoffensive. Weder könne das russische Militär größere Offensiven starten noch operativ wichtige Ziele rund um Kupjansk, Lyman, und Awdijiwka erreichen.

Bei taktischen Manövern vor Awdijiwka sei es zu großen Verlusten an Personal und Ausrüstung gekommen. Es habe sich die Unfähigkeit der russischen Streitkräfte gezeigt, "auf einem sehr schmalen Sektor der Front eine Überlegenheit zu erlangen". Trotz der sorgfältigen Vorbereitungen Russlands, der guten Koordinierung der Angriffskräfte und -mittel für die Anfangsphase der Offensive und des Überflusses an Munition, "den es seit dem Angriff auf Bachmut nicht mehr gegeben hat".

Westliche Militärhilfe könnte Ukraine Vorteil verschaffen

Girkin wies darauf hin, dass die russischen Streitkräfte den Rest der Herbst-Winter-Kampagne in der Defensive verbringen müssten, um sich abzeichnende operative Krisen zu beseitigen – wie etwa ukrainische Stellungen im östlichen Teil der Oblast Cherson. Er befürchte, dass es den ukrainischen Streitkräften gelingen könnte, die durch monatelange Kämpfe bereits erschöpften russischen Streitkräfte zu brechen.

Video | Ukrainer enttäuscht von Gegenoffensive
Ein ukrainischer Soldat feuert mit einem Raketenwerfer.
Quelle: Glomex

Im kommenden Jahr könnte es der Ukraine durch zusätzliche westliche Militärhilfe und fehlende Mobilisierung in Russland gelingen, den Stellungskrieg zu beenden und erfolgreiche Offensivoperation durchzuführen, so Girkin. Mit vom Westen bereitgestellten F-16-Kampfjets könne die Ukraine für einen kurzen Zeitraum an jedem beliebigen Abschnitt der Frontlinie örtliche Vorteile haben. Das ukrainische Militär sei militärisch und personell derzeit besser aufgestellt als das russische – unter anderem, weil der Kreml angesichts der Präsidentschaftswahlen wohl nicht vor dem Frühjahr erneut mobilisieren werde.

Das ISW weist darauf hin, dass es sich im Brief um Girkins Einschätzungen und persönliche Beobachtungen handelt. Sie bilden nicht notwendigerweise die gesamte strategische Lage ab. Dennoch geben seine Worte einen Einblick in die Herausforderungen, denen sich die russischen Streitkräfte gegenübersehen könnten, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Monate und die Entwicklung ihrer Offensivkapazitäten.

Verwendete Quellen
  • understandigwar.org: Russian Offensive Campaign Assessment (Englisch, Stand: 6. November 2023)
  • telegra.ph: Brief von Strelkov I.I. vom 26.10.2023 (Russisch, Stand: 6. November 2023)
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