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Spaniens Regierung will Diktator Franco umbetten


Trotz Widerstand der Familie
Spaniens Regierung will Diktator Franco umbetten

dpa, Carola Frentzen

11.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Madrid: Die Gedenkstätte Valle de los Caidos (Tal der Gefallenen) bei El Escorial in der sich das Grab des ehemaligen spanischen Diktators Francisco Franco befindet.Vergrößern des BildesMadrid: Die Gedenkstätte Valle de los Caidos (Tal der Gefallenen) bei El Escorial in der sich das Grab des ehemaligen spanischen Diktators Francisco Franco befindet. (Quelle: Manu Fernandez/ap-bilder)
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Spanien will die Umbettung der Gebeine des Diktators Franco anordnen. Dessen Familie protestiert. Die neue Grabstätte soll nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich sein.

Die spanische Regierung unter Pedro Sánchez will am Freitag grünes Licht für die umstrittene Umbettung der Gebeine von Diktator Francisco Franco geben. Die Exhumierung solle trotz des Widerstands der Familie des "Generalísimo" (1892–1975) im Rahmen des nächsten Ministerrats angeordnet werden. Das berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf Regierungsquellen. Die Familie habe anschließend 15 Tage Zeit um bekanntzugeben, wo der Leichnam beerdigt werden soll.

Tue sie dies nicht, werde die Regierung den Begräbnisort bestimmen, hieß es weiter. Eine Umbettung in die zentral gelegene Almudena-Kathedrale in Madrid, auf die die Familie in den vergangenen Monaten gepocht hatte, komme aber nicht infrage.

Sozialdemokraten wollen öffentlichen Zugang verwehren

Franco löste durch einen Putsch gegen die gewählte republikanische Regierung 1936 den spanischen Bürgerkrieg aus. Nach dem Sieg der rechten Kräfte 1939 regierte er das Land bis zu seinem Tod 1975 diktatorisch.

Nach dem Wunsch der regierenden sozialdemokratischen Partei (PSOE) soll Franco nicht mehr an einem der Öffentlichkeit frei zugänglichen Ort beerdigt werden. Die Regierung Sánchez hatte das Thema seit ihrer Amtsübernahme im vergangenen Juni zu einer ihrer Prioritäten gemacht.

Seit Monaten gibt es Diskussionen um die Umbettung aus dem sogenannten Tal der Gefallenen, einem riesigen Mausoleum rund 60 Kilometer nordwestlich von Madrid, das bis heute Pilgerstätte für Rechtsextreme ist. Der Leichnam befindet sich seit 1975 in der dortigen Basilika, über der ein 155 Meter hohes Kreuz thront.


Das Monument war von 1940 bis 1959 auf Anordnung Francos von 20.000 republikanischen Zwangsarbeitern unter unmenschlichen Bedingungen in den Fels getrieben worden. Viele überlebten die Strapazen nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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