Über zwölf Kilometer rast ein Transporter durch die Hauptstadt. Als Polizisten den Fahrer festnehmen wollen, greift er sie an.
Zwei Personen haben sich in einem kleinen Transporter eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Berlin geliefert – über zwölf Kilometer und mit teils 150 km/h. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, wollte eine Streife das Fahrzeug in Treptow wegen überhöhter Geschwindigkeit stoppen. Doch der Fahrer hielt nicht an, sondern drückte aufs Gas.
Die Polizei forderte den Angaben zufolge Verstärkung an. Der Transporter fuhr durch mehrere Bezirke und Ortsteile – und hat an der Kreuzung Gabriel Max-Straße Ecke Krossener Straße in Friedrichshain einen Unfall verursacht. Auf Fotos ist zu sehen, dass die Frontstoßstange des Fahrzeugs beschädigt ist. Zudem soll der Transporter auf der Siegfriedstraße in Lichtenberg laut eines zivilen Polizisten mit 150 km/h deutlich zu schnell gefahren sein. Der Fahrer missachtete darüber hinaus mehrere Ampeln.
Transporter war offenbar gestohlen
Nachdem der Transporter zwischenzeitlich fliehen konnte, gelang es den Beamten, den Fahrer an der Frankfurter Allee Ecke Alfredstraße in Lichtenberg zu stoppen. "Mehrere Einsatzfahrzeuge der Polizei stellten sich quer und kesselten den Flüchtenden ein", so ein Reporter vor Ort. Zwei Personen sollen anschließend aus der Fahrerkabine geflüchtet sein. Eine Person wurde sofort festgenommen, eine weitere 250 Meter vom Transporter entfernt.
Laut des Reporters waren fünf Polizeibeamte notwendig, um den Fahrer zu überwältigen. Er soll sich den Angaben zufolge stark gewehrt, einen Polizisten zu Boden gerungen und einer Beamtin eine Kopfnuss verpasst haben. Die Polizei konnte dazu auf t-online-Nachfrage keine näheren Informationen geben. Fest steht jedoch: Zwei Polizisten wurden bei der Festnahme verletzt. Sie konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Eine Polizistin kam ins Krankenhaus.
Grund für die Flucht der Männer sollen Drogen gewesen sein. Im Fahrzeug fanden die Ermittler Drogen und stellten sie sicher. Der Transporter wurde am 8. November in Neukölln gestohlen.
Die Beamten ermitteln nun gegen den 22-jährigen Fahrer und seinem 33-jährigen Beifahrer unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit der Berliner Polizei
- berlin.de: Pressemitteilung vom 10. November 2022