Drei Angeklagte Vergewaltigung im Görlitzer Park: Prozessbeginn verzögert sich

Die Berliner Polizei hat drei Tatverdächtige festgenommen, die eine Frau im Görlitzer Park vergewaltigt haben sollen. Wann es zum Prozess kommt, ist noch unklar.
Für die drei Männer, die an der Gruppenvergewaltigung im Juni im Görlitzer Park beteiligt gewesen sein sollen, gibt es noch keinen Prozesstermin. Grund ist ein Beschluss der zuständigen Kammer des Berliner Landgerichts. Demnach soll die Schuldfähigkeit eines 22-jährigen Angeklagten geprüft werden, sagte eine Justizsprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
"Dies kann erfahrungsgemäß einige Wochen oder gar Monate dauern", so die Sprecherin. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat insgesamt drei Männer im Alter von 22 und 21 Jahren angeklagt. Sie wirft ihnen besonders schwere Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung sowie besonders schweren Raub vor. Die Männer sitzen seit Ende Juli beziehungsweise Anfang August in Untersuchungshaft.
Gutachten soll zügig erstellt werden
Der jüngste Beschuldigte bestreite die Tat, so die Staatsanwaltschaft. Die beiden anderen 22-Jährigen schweigen bislang zu den Vorwürfen.
Das Verfahren unterliegt zudem dem Beschleunigungsgebot in Haftsachen. Das bedeutet, dass die Ermittlungen so schnell wie möglich abgeschlossen werden müssen, damit es zu einer Hauptverhandlung kommen kann, da die Beschuldigten in der Regel nur sechs Monate in Untersuchungshaft bleiben müssen.
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Deshalb müsse das Gutachten zur Schuldfähigkeit des 22-jährigen Angeklagten so schnell wie möglich erstellt werden, damit das Hauptverfahren beginnen könne, so die Justizsprecherin.
Veränderungen im Görlitzer Park geplant
Den Männern wird vorgeworfen, am frühen Morgen des 21. Juni ein Ehepaar überfallen zu haben. Sie sollen den Mann geschlagen und die 27-jährige Frau zum Oralverkehr gezwungen haben. Einer der Männer soll sie anschließend vergewaltigt haben.
Der Vorfall löste in Berlin eine Debatte über die Sicherheit im Görlitzer Park aus. Zahlreiche Politiker meldeten sich mit Vorschlägen zu Wort, wie die Kriminalität im Park eingedämmt werden könnte. So plant Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, den Görlitzer Park Anfang nächsten Jahres einzuzäunen.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur