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Veranstaltungen in Berlin: Masego, CTM Festival und Valie Export


Kulturnews der Woche
Mariupol, Mädel, Masego


Aktualisiert am 31.01.2024Lesedauer: 5 Min.
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Masego: Der Multiinstrumentalist kommt nach Berlin in die Columbiahalle. (Quelle: IMAGO/Tord Litleskare/imago-images-bilder)

Schmutzige Hände, Panikattacken, Performance-Kunst und Saxofon-Improvisation – das Veranstaltungsangebot in Berlin ist in dieser Woche vielfältig und politisch.

Von Sartre und Mariupol über Bjarne Mädel und Bosse bis hin zur Kompostierung eines Herrenhauses: Diese Veranstaltungen in Berlin vom 26. Januar bis 2. Februar sind einen Besuch wert.

CTM Festival und Transmediale

Gemeinsam sind sie eine der weltgrößten Plattformen für digitale Kultur: Auch 2024 kooperieren das CTM Festival unter dem Motto "Sustain" (zu Deutsch: erhalten) und die Transmediale unter dem Motto "You're doing amazing, sweetie" (zu Deutsch: Du machst das großartig, Süße). An Orten des Berliner Nachtlebens – Berghain, Silent Green oder Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz – befassen sich diverse Künstlerinnen und Künstler im Rahmen des CTM Festivals mit Musik und Sounds, die Gefühle zwischen Entschlossenheit und Angst, zwischen Dauerhaftigkeit und Verlust, zwischen Überleben und Schmerz ausdrücken. Im Line-up stehen neben vielen weiteren: Kali Malone, Neon Dance, Félicia Atkinson, Jules Reidy, Crys Cole und Heith.

Die Transmediale verarbeitet im Silent Green und im Haus der Kulturen der Welt toxische Wirkungen des Internets und untersucht, wie die konstante Produktion von Online-Inhalten die eigenen Beziehungen zur Technologie bestimmt.

Freitag, 26.1.2024 bis Sonntag, 4.2.2024, verschiedene Veranstaltungsorte und Zeiten

Jean-Paul Sartres schmutzige Hände

In "Die schmutzigen Hände" wirft der französische Dramatiker und Philosoph Jean-Paul Sartre einen Blick auf den Konflikt zwischen Idealismus und Realpolitik. Genauer geht es um Hoederer, den Anführer einer revolutionären Partei, der eine Allianz mit dem Feind plant. Er will kein weiteres Blutvergießen, und gleichzeitig will er Macht nach dem Krieg. Die Partei beauftragt Hugo damit, Hoederer zu töten. Hugo zögert, bevor er ihn tötet. Doch als er es tut, tötet er nicht aus Überzeugung, sondern aus Eifersucht.

Am Berliner Ensemble ist das Stück in der Inszenierung von Mateja Koležnik zu sehen. Die slowenische Regisseurin wirft Fragen danach auf, ob die Tat eine politische war, aus welcher Überzeugung heraus sie begangen wurde und ob die Überzeugung bei einem Mord wirklich einen Unterschied machen kann.

Berliner Ensemble, Premiere am Freitag, 26.1.2024, 19.30 Uhr

C/O Berlin: Valie Export und Laila Abril

Das C/O Berlin, Ausstellungshaus für Fotografie, eröffnet drei neue Ausstellungen. Gezeigt werden die Retrospektive von Valie Export, feministische Performance-Künstlerin aus Österreich, und Werke der katalanischen Künstlerin Laila Abril, die sich mit der Kulturgeschichte von Frauenhass und Vergewaltigung auseinandersetzt. Zudem werden Arbeiten über das Zusammenleben von Bienen und Menschen von Aladin Borioli ausgestellt, Künstler aus der Schweiz und Gewinner des C/O Berlin Talent Award 2023. Die Künstlerinnen und der Künstler werden bei an der Vernissage anwesend sein. Ab 21 Uhr legt DJ Mama Lior auf.

C/O Berlin, Freitag, 26.1.2024, 20 Uhr

Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert

1879 schrieb Henrik Ibsen mit "Nora oder Ein Puppenheim" die Emanzipationsgeschichte einer Frau, die Mann und Kinder verlässt, um sich zu befreien aus ihrem unglücklichen Leben. In Sivan Ben Yishais Inszenierung unter dem Titel "Nora oder Wie man das Herrenhaus kompostiert" rückt nicht Nora, sondern die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner in den Fokus. Das Stück handelt von Helene, dem Hausmädchen, vom Paketboten, der auf seinen großen Auftritt wartet, und vom Kindermädchen Anne-Marie, das sein eigenes Leben aufgab, um Noras Kinder großzuziehen. Damit verleiht die preisgekrönte Autorin den unsichtbaren Protagonisten des Ibsen-Klassikers Bedeutung. Sie nimmt das Herrinnenhaus von Nora Helmer auseinander, untersucht das zerfallende Konstrukt und hinterfragt, ob man der eigenen Lebensgeschichte entkommen und neue Erzählungen pflanzen kann. Im Anschluss an die Aufführung gibt es eine Premierenparty.

Deutsches Theater, Premiere am Samstag, 27.1.2024, 20 Uhr

"Bin nebenan" mit Bjarne Mädel und Fritzi Haberlandt

Bjarne Mädel und Fritzi Haberlandt lesen im Berliner Kino International aus "Bin nebenan. Monologe für zu Hause". In verschiedenen Episoden erzählen Menschen davon, wie sie ihre Wände in Mint und Hellblau streichen, um sich gegen das bedrohliche Außen zu schützen. Wie sie mit Gemütlichkeitsritual Panikattacken bekämpfen. Sie erzählen davon, dass die perfekt geputzte Küche heilig ist wie eine Kirche. Es sind Geschichten, geschrieben von Ingrid Lausund, über instabile Lebensfundamente, über vereinsamte und verunsicherte Menschen, die Überlebenskämpfe mit sich selbst und ihrer Umwelt führen.

Bjarne Mädel hat mit Lausunds Texten ein Hörbuch-Projekt umgesetzt. Zwölf Monologe werden gelesen von Bastian Pastewka, Angelika Richter, Katrin Wichmann, Bjarne Mädel, André Jung, Lina Beckmann, Matthias Brandt, Jens Harzer, Fritzi Haberlandt, Bettina Stucky, Sophie Rois und Michael Wittenborn.

Kino International, Sonntag, 28.1.2024, 11 Uhr

"Green Border"-Premiere mit Bosse

Regisseurin Agnieszka Holland und Hauptdarstellerin Maja Ostaszewska stellen im Gespräch mit Meret Becker ihren preisgekrönten Spielfilm "Green Border" vor. Ebenfalls anwesend sind Sophie Scheit von Amnesty International und Sophia Eckert von Terre des Hommes. Abschließend gibt es Livemusik von Bosse.

Und darum geht's: Sumpfige Wälder bilden die sogenannte "grüne Grenze" zwischen Belarus und Polen. Hier sind Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika in einer geopolitischen Krise gefangen. Mit Propaganda, die eine einfache Überfahrt in die EU verspricht, werden sie an die Grenze gelockt. Dort treffen Julia, eine Aktivistin, die ihr bequemes Leben aufgegeben hat, Jan, ein Grenzbeamter, und eine syrische Familie aufeinander.

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Delphi Filmpalast, Dienstag, 30.1.2024, 19 Uhr

"Postkarten aus dem Osten"

Vier Menschen haben sich 2014 bei der Recherche für eine Forschungsarbeit in Mariupol kennengelernt. Sie erlebten im selben Jahr den Beginn des Krieges und flüchteten zusammen aus der Stadt. Beim erneuten russischen Angriff auf Mariupol im Jahr 2022 hielten sie sich dagegen an verschiedenen Orten auf: Maria als Gymnasiallehrerin in Berlin, Lukas in Chile während der Dreharbeiten zu seinem neuen Dokumentarfilm, Anastasiia an der Juristischen Fakultät in Kiew und Orest bei den Vorbereitungen zu einem Festival in Mariupol. Orest verlässt im letzten Zug vor der Umzingelung die Stadt.

Nun treffen sich die vier in einer Berliner Altbauwohnung wieder und erinnern sich an ihre Studienzeit. Lukas hat gekocht, Maria und Orest sind mittlerweile ein Paar, und Anastasiia vermisst ihren Mann. Sie fragen sich, wie sie sich angesichts des Krieges verhalten sollen, welches Leid, aber auch welche neuen Lebenswege der Krieg verursacht, und was Freundschaft in Zeiten von Krieg bedeutet. Inszeniert wird das Stück von Stas Zhyrkov.

Schaubühne, Premiere am Dienstag, 30.1.2024, 20 Uhr

"Where We Goin?" mit Masego

Masego, Multiinstrumentalist, Songwriter und Produzent, kommt mit seiner "Where We Goin?"-Tour nach Berlin. Bei seinen Auftritten kombiniert der jamaikanisch-amerikanische Künstler, der bereits mehrfach für den Grammy nominiert war, musikalische Darbietung, Stand-up-Comedy und Live-Improvisation. Masego kreiert seinen eigenen Sound, den sogenannten "Traphousejazz". Die verschiedensten kulturellen Einflüsse, die der Musiker in seinem Leben in einer Militärfamilie in Virginia, bei häufigen Aufenthalten in New York, Georgia und den Carolinas mitgenommen hat, prägen seine Musik. Begleitet wird er von Tanerélle.

Columbiahalle, Mittwoch, 31.1.2024

Punks zum Chinesischen Neujahr in der Volksbühne

Am 10. Februar beginnt in China das neue Jahr. Schon etwas früher kann man in der Volksbühne dabei zusehen, wie fünf Punks während der Vorbereitungen zum Chinesischen Neujahrsfest in eine leerstehende Videothek in Hellersdorf einziehen. Dort diskutieren sie über Trashfilme, Sex und revolutionäre Ideen. Es bleibt jedoch nicht nur bei den Ideen: Die Gruppe will ein Drehbuch verfassen, das sie bei den Oberhausener Filmtagen live bei der Preisverleihung verfilmen will. Das Vorhaben scheitert allerdings, wegen unterschiedlicher Ansätze der fünf Protagonisten.

Der Videoclub der Volksbühne realisiert nun einen nie umgesetzten Dokumentarfilm über die Punks, der kurz nach der Wiedervereinigung von Videoworld und einer anderen Verleihkette geplant wurde, als Musical unter dem Titel "Made in Chinamathek – 100 Jahre La Chinoise".

Volksbühne, Mittwoch 31.1.2024, 20 Uhr

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